Filtertypen
Während Kameraleute, die auf Film drehen, noch immer eine ganze Batterie von Filtern mit sich führen, arbeiten die Videokameraleute mit deutlich weniger Filtern. Schließlich haben sie mit dem Weißabgleich bereits alle wichtigen Konversionsfilter eingebaut und mit dem Filterrad zudem meistens auch eingebaute ND-Filter, die sie einschwenken können. Kameraleute, die mit Schwarzweiß drehen, verwenden wiederum eine größere Palette an Filtern, mit denen etwa Himmel, Wolken oder bestimmte Farbtöne besser in Schwarzweiß umgesetzt werden können.
Grundsätzlich unterscheidet man Filter für die Korrektur (etwa der Farbtemperatur etc.) und Effektfilter.
Korrekturfilter
Um die Farbtemperatur von Mischlicht zu korrigieren, kommen Folienfilter zum Einsatz, die je nach Anwendungszweck vor den Scheinwerfern oder flächig über Fenster befestigt werden. Dabei ist es wichtig, die Folien möglichst plan und gestrafft von außen an die Fensterrahmen anzukleben, damit keine Spiegelungen oder Bewegungen der Folie etwa durch Wind sichtbar werden. Eine weitere Variante der Korrekturfilter sind die ND-Filter (Nutrial Density = Neutrale Dichte). Sie reduzieren einfach die Helligkeit. Wenn es also draußen sehr hell ist und man den Kontrast in einem Innenraum zu der Außenwelt, die man durch ein Fester sieht, nicht durch Lichtsetzen genügend reduzieren kann, helfen ND-Folien an den Fenstern.
In den Licht-LKW professioneller Drehteams befindet sich stets ein ganzes Sammelsurium unterschiedlichster Filterfolien. Damit man optimal auf unterschiedliche Farbtemperaturen reagieren kann, sind die verschiedenen Filterfolien zudem in unterschiedlichen Dichten vorhanden: 1/8, 1/4, 1/2 oder voll.
Gleiches gilt natürlich auch für ND-Folien, deren unterschiedliche Dichte in 3, 6, 9 ausgedrückt wird. Die Filterfolien kauft man auf Rolle oder meterweise, sie sind relativ teuer - ein Meter kann leicht über 20 Euro kosten, eine ganze Fensterfront damit zu verkleben, wird entsprechend teuer. Wenn man sie pfleglich behandelt, kann man die Folien allerdings mehrmals verwenden.
Vor der Kamera handelt es sich um Gelatinefilter, die zur besseren Haltbarkeit in Glas eingebettet sind. Gängige Filtergrößen dabei sind: 3x3’’ und 4x4’’.
Digitale Filter
Da inzwischen immer häufiger Szenen auch im Computer nachbearbeitet werden, gibt es etwa von der Firma Tiffen auch so genannte digitale Filter. Sie bieten die gleichen Wirkungen wie die realen Filter vor der Kamera auch nachträglich im Rechner, etwa einer Kodak Cineon Station.
Effektfilter
Besonders beliebt bei Schauspielerinnen fortgeschrittenen Alters: Weichzeichner (siehe auch Beauty Shots). Sie haben einen Romantik-Effekt oder evozieren Traumsequenzen. Doch je stärker ihre Wirkung, desto weniger sieht man von den Gesichtern! Außerdem kann Streulicht viel leichter Störungen verursachen, und die Zuschauer lassen sich auch nicht unbegrenzt vorgaukeln, dass die alternden Helden noch immer 30 sind.
Weitere Effekte sind etwa Verlaufsfilter, mit denen man Teile des Bildes abdunkeln oder einfärben kann. Auch Sternfilter, etwa aus dem Showbereich, sind ab und zu anzutreffen.