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Entertainment

Auch wenn viele aktuelle TV-Movies den Eindruck vermitteln, kleine, witzige Liebesgeschichten mit ein wenig unbegründeter Eifersucht und inniger Versöhnung stünden im Mittelpunkt menschlicher Wahrnehmung, es ist nicht ausschließlich so.

Diese Filme haben ihre Berechtigung und unterhalten genau so lange wie sie dauern. Aber wirklich berühren können sie die Zuschauer nicht.

 

Zuschauerinteresse

Schon die frühen Filmkritiker und Theoretiker wussten zu berichten, dass Fliessbandarbeiter im Kino keine Geschichten über Fliessbandarbeiter sehen wollen, und auch die Verkäufer/-innen Ladentheken nicht auch noch auf der Leinwand betrachten möchten.

Doch das bedeutet ja nicht, dass die Zuschauer nur duftige Unterhaltung mit Scheinproblemchen sehen wollen. Es besagt vielmehr, dass sie gerne Geschichten außerhalb ihres eigenen Erfahrungsbereichs sehen möchten oder auch einen ungewöhnlichen Umgang mit den Gegebenheiten gerade eines ähnlichen Lebensbereichs. Das Interesse und die Neugier der Menschen beschränken sich keineswegs nur auf heitere Begebenheiten und begehrte, erträumte Situationen. Ganze Genres (Horror, Krimi) leben von der Lust, Bedrohliches und Ausnahmesituationen zu beobachten, ohne selbst ernsthaft gefährdet zu sein.

Viele erfolgreiche Kinofilme (Rainman, Einer flog über das Kuckucksnest, Das Leben ist schön, etc.), haben es verstanden, ernsthafte Themen so zu erzählen, dass das Publikum berührt und zugleich unterhalten wurde. Eine besondere Qualität dieser Filme war es, mit Problemen, Ausnahmesituationen oder Randgruppen der Gesellschaft offen und vor allem nicht eindimensional umzugehen. Es ist wie im richtigen Leben: Traurige und heitere Situationen gehören oft zusammen. Sie in einem Film auch nebeneinander zu erzählen, ist menschlich und realistisch zugleich.

 

Komödien

Den Zuschauern auch ernste Inhalte über ein Lächeln zu vermitteln, ist eine hohe Kunst. Wirklich gute Komödien tragen stets auch Ernsthaftigkeit, ja oft sogar Trauer in sich. Natürlich gibt es auch Schicksale, die nur düster sind. Und wenn dem so ist, sollten sie auch genau so filmisch vermittelt werden, dem Genre der Tragödie. Je nach Sujet können selbst in dieser Form leichtere, heitere Momente die Fallhöhe bis zum Absturz vergrößern.

 

Eigene Erfahrungen

In jede gestalterische Tätigkeit fließen stets eigene Lebenserfahrungen mit ein. Bewusst und auch unbewusst. Warum stehen uns manche Themen näher als andere, und wie beeinflussen diese unsere Arbeit? Gute Filme haben viel mit Aufrichtigkeit zu tun, mit Ehrlichkeit auch den eigenen Erfahrungen, Erinnerungen und Ängsten gegenüber. Von vielen Dingen wissen wir gar nicht. Wer erinnert sich noch an seine Urängste in jüngster Kindheit? Wer hält schon unangenehme Erinnerungen in sich wach? Was aber wach bleiben kann, ist eine Sensibilität für Schicksale, Situationen, die Sehnsüchte und Ängste in den Menschen.

 

Beobachtung

Wenn Sie zudem bei Ihrer Vorbereitung und der Recherche gründlich sind, werden Ihnen die vielfältigen Facetten menschlicher Verhaltensweisen auffallen. Selbst in Ausnahmesituationen kommt es vor, dass Menschen lachen. Versuchen sie alle wichtigen Momente in ihren Film einzubringen und nicht in die „es ist so ein trauriges Thema“-Falle zu tappen. Eine Filmfigur, die man auch heiter, glücklich erlebt, und später tränenüberströhmt, berührt unter Umständen mehr, als jemand der ohnehin stets mit Trauermine durch alle Szenen wandert. Kontraste und unerwartete Momente bereichern jede Filmgeschichte.

 

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