62. Internationale Filmfestspiele Berlin
Am Donnerstag, dem 9., öffnete die Berlinale zum 62. Mal ihre Pforten. Das weltweit größte Publikumsfilmfestival, das zu den prestigeträchtigsten der Welt gehört, wird auch dieses Jahr wieder über 400.000 Kinobesucher in bis zu 400 Filme locken.
Auch das Movie-College-Team wird sich dieses Jahr wieder unters Geschehen mischen, um analysierend und kommentierend von den Internationalen Filmfestspielen Berlin über den Wettbewerb zu berichten.
Sektionen
Wettbewerb
Beim Wettbewerb, dem zentralen Bestandteil der Berlinale, bei dem von der Jury die Goldenen und Silbernen Bären verliehen werden, werden dieses Jahr unter anderem folgende Filme vorgestellt:
- Meteora
- Cesare deve morire
- Shadow Dancer
- Kebun binatang
- Haywire
Die Jury
Die illustre Jury zum Verleih des goldenen Bären stellen dieses Jahr die Regisseure Asghar Farhadi, François Ozon und Anton Corbijn sowie die Schauspieler Jake Gyllenhaal, Charlotte Gainsbourg und Barbara Sukowa, außerdem der algerische Schriftsteller Boualem Sansal. Der britische Regisseur Mike Leigh stellt den diesjährigen Jury- Präsidenten.
Die diesjährigen Gewinner
Am Samstag, dem 18. Februar, war es soweit. Feierlich wurden am Abend im Berlinale-Palast die Gewinner der 62. internationalen Filmfestspiele Berlin gekürt.
Gewinner des Abends und somit Gewinner des Goldenen Bären: Das italienische Regisseurduo Vittorio und Paolo Taviani. Sie erhielten für ihren halbdokumentarischen Film „Cesar deve morire“ den Hauptpreis. Der Film dreht sich um inhaftierte Schwerverbrecher, die im Gefängnis eine Aufführung von William Shakespeares "Julius Caesar" einstudierten. Der Silberne Bär ging in diesem Jahr an den ungarischen Film „Csak a szél“ ("Just The Wind") von Bence Fliegauf, in dem ein Mordanschlag gegen Roma in einem ungarischen Dorf thematisiert wird.
Christian Petzold überzeugte die Jury mit seinem Werk "Barbara" und erhielt dafür den Silbernen Bären für die beste Regie.
In Petzolds dritten Film, der auf der Berlinale läuft, dreht sich alles um die gleichnamige Ärztin in der DDR, die nach einer Strafversetzung in die Provinz ihre Flucht nach Westdeutschland plant.
Für ihre mitreißende Darstellung der Komona in "Rebelle" erhielt Rachel Mwanza den silbernen Bären als Beste Darstellerin. Nachdem ihr Dorf überfallen wurde, wird sie gezwungen als Kindersoldatin in den Urwald zu ziehen. Von dort beginnt der lange Weg zurück zu ihrem Dorf, in dem sie ihre verstorbenen Eltern begraben will.
Den Preis als bester Darsteller erspielte sich Mikkel Boe Følsgaard, der in seiner Rolle als dänischer König in „En Kongelig Affaere“ ("Die Königin und der Leibarzt") die Jury zu überzeugen wusste.
Der deutsche Kameramann Lutz Reitemeier wurde für seine Leistung in dem Drei-Stunden-Epos "Bai lu yuan" ("White Deer Plain") mit dem Preis für herausragende künstlerische Leistung geehrt. Wang Quan’an siedelte seinen Historienfilm zeitlich am Ende des chinesischen Kaiserreichs an und reflektiert dabei anhand zweier Großfamilien und deren Streit um Hab und Gut, das Schicksal des chinesischen Volkes während dieser Zeit.
Nikolaj Arcels „En Kongelig Affaere“ erhielt noch einen weiteren Preis. Die Jury entschied sich für das beste Drehbuch für eben diesen Film und somit konnten Nikolaj Arcel und Rasmus Heisterberg einen der begehrten Preise ergattern.
Den Sonderpreis, auch in Form eines Silbernen Bärens, nahm Ursula Meier, französisch-schweizerische Regisseurin von „L’enfant d’en haut“ entgegen. In dem Film geht es um den 12-jährigen Simon, der sich und seine ältere Schwester mit dem Diebstahl von Skiern und Skiausrüstung über Wasser hält.
Keinen Bären, aber dafür den Alfred-Bauer-Preis erhielt der portugiesische Regisseur Miguel Gomes für „Tabu“. Der Alfred-Bauer-Preis, der nach dem Gründer des Festivals benannt wurde, wird jedes Jahr für einen Spielfilm, der neue Perspektiven der Filmkunst eröffnet, vergeben. "Tabu" handelt von Pilar und ihrer Nachbarin Aurora. Als Aurora eines Tages stirbt, gerät Pilar auf die Spur eines alten Liebhabers von Aurora.
Über den Panorama-Publikumspreis können sich die Macher der serbischen Komödie „Parada“, sowie die Schöpfer des Dokumentarfilms „Marina Abramovic - The Artist is Present“ freuen.