Zukunft kompakt
Es verwundert wohl niemanden, dass die KI beim IE9 in München das zentrale Thema nicht nur beim Kongress, auch bei den Ausstellern ist. Im Forum der Zukunft des Deutschen Museums findet unter dem Motto "Vier Tage Sommer, Technologien und Ideen für eine bessere Zukunft!" eine große Messe samt Fachkongress statt. Vier Tage lang stehen Keynotes, Debatten, Workshops und Networking auf dem Programm. Mehr als 150 Vordenkerinnen und Visionäre aus Start-ups und Industrie, Wissenschaft und Venture Capital, Kunst, Politik und Gesellschaft sind zu Gast und kommen zu Wort. Sinn des Festivals ist es nicht nur über die Zukunft nachzudenken und möglichst umfassend Zukunftstechnologien vorzustellen, es geht auch darum, Menschen zusammenzubringen, welche die Zukunft gestalten - vom Nobelpreisträger bis zur Gründerin.
Deutschland steht nicht wirklich gut da, was Bildung, Digitalisierung und den Umgang mit Künstlicher Intelligenz angeht. Das IE9 Event bringt all die Menschen zusammen, die daran etwas ändern wollen und zeigt auf, was unter der Oberfläche alles denkbar und machbar ist. Viele der Themen und Panels berühren selbstverständlich auch die Medien,- und Kulturbranche.
So beispielsweise das Panel: "Hollywood Reimagined: Generative AI in Film" am 27.6.24, wo es darum geht, auf welche Weise KI die Bereiche Visual Effects, Drehbuchschreiben oder auch Zuschauerbeiteiligung verändern wird. Es diskutieren Albert Bozesan, (Storybook Studios GmbH), Leonie Engel, (Pika), Fritz Espenlaub, (Freelance) und Christian Franckenstein, (Bavaria Film GmbH). Oder der Workshop "Von der Idee zum KI-Video: Lernen vom Profi" am 28.6.24, 15:00 mit Nicolas Neubert, (Runway).
Beim Panel "Future of Search: AI and the Web's New Era" diskutierten Silke Hahn (Tech und IT Journalistin), Christian Kroll (Ecosia), Ole Reissmann (Spiegel) und Marcus Tandler (Ryte) durchaus kontrovers darüber, wie sich unser Zusang zum Internet durch die Verschiebung der Suche hin zu Künstlicher Intelligenz verändern wird. Ole Reissmann kritisierte insbesondere, dass Bots wie Ecosia oder ChatGPT im Gegensatz zu klassischen Suchmaschinen keine Fundstellen mehr anzeigten. Damit würden die User gar nicht mehr auf die eigentlichen Urheber-Seiten weitergeleitet, was diesen Traffic und mögliche Werbe,- oder Abo-Einnahmen beschere. Stattdessen lieferte die KI Fließtext ohne irgendwelche Verweise auf die Urheber der Texte. Das zerstöre das Geschäftsmodell unzähliger Webseiten.
Doch es gibt auch "filmaffine" Themen außerhalb der Künstlichen Intelligenz, wie etwa Virtual Reality und Augmented Reality. Hier sind neben diversen Präsentationen auch Workshops wie "Reimagining Future Architecture Through the Lens of Immersive Cinema"am 28.6.24, 12:25 mit Sergey Prokofyev oder auch "100 Jahre Ewigkeit: 360-Grad-Film und Künstlergespräch" am 29.6.24, 15:00 von Tobias Wiethoff, (Planetarium Bochum) und auch "Die Zukunft im Manga: Wie japanische Comics die Welt von morgen gestaltet haben" am 30.6.24, 14:30 mit Björn Eichstädt, (Storymaker GmbH) interessant.
Eine 1.000 Quadratmeter große Ausstellungsfläche im Ergeschoss des Forums im Deutschen Museum, die sogenannte "Experience Area" bot zahlreichen Institutionen und Firmen Gelegenheit, ihre Projekte und Visionen interaktiv vorzustellen. Traditionell besonders breit vertreten, der XR HUB Bavaria mit zahlreichen Möglichkeiten, spannende VR ud AR Erfahrungen anzuschauen.
FFF: Meet and Mingle
Am Abend des ersten IE9 Tages lud der FFF Bayern zu einem Empfang ins Cafe Rosi, unweit des Deutschen Museums ein. Der FFF fördert seit ein paar Jahren VR und XR Projekte, aber auch diverse Veranstaltungen, die genau diese Formate auch präsentieren. FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein begrüßte die zahlreichen Gäste und nannte einige der Erfolge von FFF geförderten VR und XR Projekten auf intgernationalen Festivals. Insbesondere die Bereiche Kunst und Kultur seien besonders lohnende Themenbereiche für immersive Erfahrungen.
Erfreulich sei, dass viele Filmfestivals eigene VR Bereiche öffneten, darunter etwa das DOK.fest München aber auch Big Player wie Cannes oder Venedig. Unter den Gästen des Empfangs seien auch klassische Filmemacher, die sich auch zunehmend für die Formate VR und XR interessieren. Das Team des FFF Bayern stünde auch für die Beratung rund um die immersiven Medien zur Verfügung.
Deutschland und Frankreich seien in Europa die fleißigsten Produzenten von VR und XR Inhalten, daran hat der FFF deutlichen Anteil. Sie sprach auch das Problem der nach wie vor geringen Durchdringung dieser Medien bei den Menschen an und äußerte die Hoffnung, dass sich dies bald ändern werde.
Und so hatten die Gäste des Empfangs reichlich Gelegenheit zur Begegnung, zum Diskutieren und Vernetzen, oder mit anderen Worten hier feierte eine aktive Community.