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Filmblut

 

Der Klassiker bei nahezu jedem Krimi,- oder Horrorfilm,- Filmblut und wie man es selber anmischt...  Beim Film und auch auf den Theaterbühnen kommen die Wunden, die Narben, die Blutstropfen für die Indianer-Brüderschaft aus Tuben und Flaschen.

 

Blutrot

Blutbeutel aus Filmszene

Ein Blutbeutel nach der Sprengung.Vorsicht: Ohne ausgebildeten Pyrotechniker fließt vielleicht echtes Blut!

Jahrtausende lang war Rot eine besonders kostbare, seltene Farbe. Das Harz des indischen Drachenpalmen-Baumes, getrocknete Schildläuse (noch heute die Basis teurer Lippenstifte), Wurzeln der „Färberröte“ (Krapp) oder Schnecken waren die Basis, um Stoffe rot zu färben und Bilder mit rot zu malen.

Erst 1858 entdeckte William Henry Perkins das von ihm so benannte Aniline Purple, das synthetische Anilinrot. Seitdem ist rot nicht mehr „Sammlersache“, sondern  fest in der Hand der chemischen Industrie.

Und genau diese liefert unserer Filmmaske die wichtigsten Hilfsmittel, die Schauspieler mit glaubwürdigen Blessuren zu versehen. So kann man Filmblut oder Modelliermasse für Wunden und Narben im Fachhandel (für Filmmaske) kaufen. Die Modelliermasse ist transparent, gelee-, oder gummiartig und wird an der Luft schnell trocken. Ein Streifen auf den Handrücken, vielleicht noch mit etwas künstlichem Blut vermischt, und fertig ist die schmerzhafte Schürfwunde.

 

Große Lösungen für den kleinen Geldbeutel

Wer keine Spezialläden für Maskenbedarf in der Nähe, oder einfach nicht das nötige Kleingeld zur Verfügung hat, kann sich auch alternativer Lösungen bedienen:


Die Modelliermasse für Wunden und Narben kann man etwa durch den Bastelklebstoff Gummi Arrabicum (gibt es in Tuben im Schreibwarenfachhandel) ersetzen.

Für Filmblut ist  Ketchup nicht gerade die richtige Lösung. Für den größeren Bedarf gibt es diverse Rezepturen. Unter anderem kann man Rübensirup verwenden und mit Lebensmittelfarbe (Rot) und etwas Blau die richtige Färbung geben. Diese Mischung ist geeignet für Verwundungen, Schürfwunden etc. Eine tropfende Verletzung ist damit jedoch nicht zu erzielen. Vorsicht: Bei Außenaufnahmen im Sommer sollten sich Ihre „Opfer“ vor Bienen und Wespen vorsehen.

 

Rezept

Wer es noch realistischer (tropfendes Blut) benötigt, kann sich schon mal die Küchenschürze und einen großen Kochtopf aus dem Schrank holen. Hier das „Rezept“:

    in 300 ml Wasser mit ca. 10 g Instant-Mehl (Stärke) oder Maismehl rühren
    die Mischung zum Kochen bringen, dabei die Klumpen verrühren
    danach etwa 30 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen, zwischendurch öfters umrühren.
    abkühlen lassen
    rote Lebensmittelfarbe (Backzutaten) untermischen, bis der gewünschte Farbton erreicht ist.
    Je nach gewünschtem Farbton ggf. etwas blaue und grüne Lebensmittelfarbe hinzugeben.

 

Beim Anmischen muss man auch mit der Konstistenz experimentieren, frisches Blut ist recht flüssig, wird dann aber nach Kontakt mit Sauerstoff schnell leicht dickflüssig.

 

Ein Frage der Farbe

So ganz einfach ist das übrigens auch nicht zu beantworten, die rote Farbe des Blutes kann höchst unterschiedlich sein und wechselt in der Realität je nach Zustand. Während frisches Blut, welches aus einer Wunde austritt, eher dunkelrot aussieht, wird es durch den Kontakt mit der Luft eher heller, mehr Purpurrot. Ist es dann angetrocknet, wird es eher bräunlich bis dunkelbraun. Es kommt also sehr darauf an, zu welchem Zeitpunkt unser Filmkommissar die Filmleiche findet...

Nach wie vor ist es besonders im No-Budget- und Trash-Bereich sehr beliebt, Gewaltszenen einzubauen. Doch auch für Remakes von Vampirfilmen braucht es größere Mengen davon. Wenn (was wir hoffen) nur kleinere Verletzungen dargestellt werden müssen, so kann man mit den genannten Lösungen gute Ergebnisse erzielen. Angeblich lässt sich die Mischung sogar aus Kleidung rauswaschen, aber dafür wollen wir lieber nicht garantieren...

Und wem das alles zu kompliziert und zu blutrünstig erscheint, der schaut sich vielleicht einfach eine unserer Horrorparty- Filmempfehlungen an.

 

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