An schönen Orten schöne Menschen zeigen,- wo geht das besser als an sonnigen Stränden? Unter den Themenfilmen sind Spielfilme und Serien, die an weißen von Palmen gesäumten Stränden oder am Meer spielen, besonders beliebt. Und das zeigte sich schon recht früh in der Filmgeschichte. Bereits 1915 ließ der Regisseur und Produzent Mack Sennett in seinen beliebten Filmen "Bathing Beauties" am Strand auftauchen, eine ganze Reihe von badenden, weiblichen Schönheiten zeigte er in diesen kurzen Filmen, die unter anderem auch Schönheitswettbewerbe am Venice Beach zeigten, bis 1928.
Natürlich gilt auch für so attraktive Drehorte wie Meeresstrände die Regel, dass die Geschichten erst spannend werden, wenn es Konflikte gibt.
Strand-Serien
Die britisch-französische Serie "Death in Paradise" (Mord unter Palmen) erzählt von Kriminalfällen in der Karibik. Gedreht hauptsächlich in Deshaies auf der französischen Karibikinsel Basse-Terre in Guadeloupe versucht die Serie eine Mischung aus Krimi und Humor, bei der stets britische Ermittler mehr oder weniger begeistert mit dem lokalen Polizeiteam vor Ort zusammenarbeiten. Und natürlich spielen Strand und Meer stets mit bei der Suche nach den Täter*Innen.
Bekannteste Klassiker des Strandfilms sind sicherlich Flipper (1964-1967) und Bay Watch (Malibu Beach, 1989-1999). Interessanterweise gibt es zahllose Parallelen zwischen diesen beiden Erfolgsserien aber natürlich auch deutliche Unterschiede. Zu den größten Unterschieden gehörten sicher der übertriebene Körperkult und Sexismus von Bay Watch, die von Staffel zu Staffel vordergründiger wurden. Am Anfang schafften es vorwiegend Gewinnerinnen von Beauty Contests oder erfolgreiche Surfer in das Rettungsteam. Zuletzt gab es kaum noch Rettungsschwimmer*Innen, die nicht operiert oder durch Kraftsport deutlich aufgepumpt waren.
Aber gewiss war der zwei Söhne alleinerziehende Porter Ricks von Flipper mit seinem Schnellboot ein Vorbild für den einen Sohn allein erziehenden Chefrettungsschwimmer Mitch Buchannon in Bay Watch.Während Porter Ricks in Florida mit Seenotrettung und Verbrecherjagd beschäftigt war, hatte Mitch Buchannon Jahrzehnte später ähnliche Aufgaben am Malibu Beach.
Das ist natürlich eine geniale Prämisse, fast durchgängig in Badesachen und unmittelbar am Strand spielen zu können. Und auch die Konflikte ähnelten sich durchaus. In irgendwelchen Unterwasserhöhlen oder Wracks mit nur noch wenig Sauerstoff eingeschlossen zu sein, gemeine Verbrecher oder Sprengsätze gehören zu den Klassikern beider Serien. Während sich Flipper noch klassischer Dramaturgie verpflichtet sah, montierte Bay Watch auch gerne wahllose Videoclips ein, was half, allzu dünne Stories auf die gewünschte Serienlänge zu bringen.
Später folgten natürlich jede Menge weitere Serien nach, Miamy Vice (Miamy Beach, 1984-1989), Magnum (Hawaii, 1980-1988) oder die Mytery-Serie "Lost" (Insel O'ahu, US 2004-2010) seien nur beispielhaft genannt.
Spielfilme
(Auswahl)
Die Ferien des Monsiur Hulot, Regie: Jacques Tati, FR. 1953
Il Vitelloni, Regie: Federico Fellini, IT 1953
Der Gendarm von San Tropez, Regie: Jean Girault, FR 1964
Amarcord, Regie. Federico Fellini, IT 1973
Die blaue Lagune, Regie: Randal Kleiser, USA 1980
Pauline am Strand, Regie: Eric Rohmer, Fr. 1983
Castaway, Regie: Nicolas Roeg, GB 1987
Robinson Crusoe, Regie: Rodney K. Hardy, USA 1996
Sechs Tage, sieben Nächte, Regie: Ivan Reitman, USA 1998
The Beach, Regie: Danny Boyle, USA 2000
Into the Blue, Regie John Stockwell, USA 2005
Tage am Strand , Regie: Anne Fontaine, Fr. AUS, 2013
Am Strand, Regie: Dominic Cooke, GB 2017
Der damalige Tiertrainer von Flipper hat übrigens seine damalige Tätigkeit später bereut, weil der Hype der um Delphine entstand, vielen freilebenden Delphinen geschadet hat. Mit seinem Dokumentarfilm aus dem Jahr 2009, "Die Bucht", machte er auf die grausamen Methoden aufmerksam, mit denen viele Delfine gefangen und manchmal qualvoll getötet werden.
Wenn heute mit Tieren wie Delphinen gedreht wird, gelten deutlich strengere Richtlinien für das Tierwohl, als es damals bei Flipper der Fall war. Die Rezeptur von Sonne, Sand, Meer und sommerlich gekleideten Menschen jedenfalls werden wir sicherlich noch in zahlreichen weiteren Filmen und Serien erleben.