Der südkoreanische Filmregisseur ist 59 jährig, kurz vor seinem 60 ten Geburtstag in Riga, Lettland an einer Covid 19 Infektion gestorben. Am 10. Dezember verstarb damit einer der am meisten beachteten Regisseure der letzten Jahrzehnte an Komplikationen in Zusammenhang mit dem Corona Virus.
Seine Kindheit und Jugend waren geprägt von Repression und Verboten, bis hin zum Verbot seines Vaters, die Schule zu besuchen. Er machte einige Umwege, bevor er den Film für sich entdeckte. Seit den Neunziger Jahren führte der Autorenfilmer bei über zwanzig Filmen die Regie. Seine wichtigsten Hauptthemen waren Gewalt und Sexualität, deren filmische Erörterung stets Grenzen überschritt. Seine Filme waren mehrheitlich eher düster oder auch brutal, doch er wusste filmisch auch leise und sensibel zu erzählen.
2003 wurde sein "Spring, Summer, Fall, Winter … and Spring" in Locarno gefeiert, 2004 erhielt er für „Samaria“ den silbernen Bären auf der Berlinale und 2012 einen Goldenen Löwen in Venedig für „Pieta“, 2011 in Cannes in der Reihe "Un Certain Regard" den Preis für den besten Film mit "Arirang". Sein letzter Film war auf russisch gedreht, "Dissolve" hieß das Drama, welches 2019 in Cannes uraufgeführt wurde.
Es waren vor allem seine Filme, welche dem koreanischen Kino und weiteren Regisseuren wie Park Chan-wook oder Bong Joon-ho den Weg in die internationalen Festivals und Kinos bereiteten.
Während der Berlinale 2017 kamen Vorwürfe gegen ihn auf, dass er Schauspielerinnen missbraucht habe. Der Regisseur bestritt die Vorwürfe und wurde auch nicht juristisch belangt. Doch der Vorwurf lastete schwer, nun kann er sich dazu nicht mehr äußern.
Möglicherweise hat er sich auch wegen dieser Situation nach Riga in Lettland begeben, wo er zuletzt gelebt hatte. Er hatte sich dort um eine Aufenthaltserlaubnis bemüht und wollte ein Haus erwerben. Auch hatte er eine estnisch-koreanische Koproduktion mit dem Titel «Rain, Snow, Cloud and Fog geplant.
Interview zu Arirang
"Arirang" war ein Dokumentarfilm über sich selbst und zugleich ein Dokument einer persönlichen Schaffenskrise. An dieser Stelle haben wir das Gespräch, welches er mit dem Movie-College anlässlich der Präsentation des Films auf dem Münchner Filmfest führte, bereitgestellt.