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MTM24 T3 Vielfaeltig Medienbranche 4000

 

Der Freitag, der letzte Tag der Medientage, zeigte erste Auflösungserscheinungen bei den Profis, da waren die verschiedenen Panels weniger besucht, als an den Vortagen und dafür gab es aber einen Riesenandrang bei dem Nachwuchs im Bereich Media For You.

Die Veranstaltungen im Profi Bereich im ersten Stock waren am dritten Tag deutlich weniger besucht die Gänge leerer, man spürte deutlich den letzten Veranstaltungstag. Im Erdgeschoss drängelten sich zur gleichen Zeit die interessierten Jugendlichen. Eine gut besetzte Bühne mit vielen, in kurzen Abständen wechselnden Gästen, darunter Radio und Fernsehprofis, Influencer und Gestalter lockte viele Jugendliche ebenso an wie die vielen Mitmach-Angebote im Erdgeschoss.

 

Hate Speech im Internet

MTM24 T3 Hass im web Anna Lena von Hodenberg Fabian Grischkat 4000

 

Es ist auffällig, wie sehr Hassmails und Posts in den sozialen Medien zugenommen haben. Tatsächlich stecken dahinter oft ganze Hetzfabriken, die tausendfach radikale Haltungen verbreiten und Menschen mit freiheitlichen Gedanken einschüchtern wollen. Dies trifft vor allem Menschen, die im Netz für Demokratie einstehen und Haltung zeigen. Das Panel "Social Media und Hass im Netz" zeigte Fallbeispiele auf und gab Ratschläge wie man mit derartigen Angriffen umgehen müsse.

So berichtete beispielsweise Fabian Grischkat darüber, wie er 2023 den LGBTQ Pride Month im deutschsprachigen Raum davor bewahrte, von Rechten Gruppierungen zu einem "Stolzmonat" umgewidmet zu werden. Er ließ sich kurzerhand den Begriff "Stolzmonat" als Marke schützen und hat eine eigene Kollektion von Fanartikeln herausgebracht. Darauf abgebildet drei queere Ikonen Claire Waldoff, Magnus Hirschfeld und Melitta Sundström. Die Erlöse aus dem Verkauf, etwa 10.000 € kamen der Stiftung Magnus Hirschfeld zugute.

In der Folge wurde Grischkat von einer Hasswelle überrollt, von wüsten Beschimpfungen über die Veröffentlichung seiner Adressse und denen von Familienangehörigen oder seiner Wahl zum "Hurensohn der Woche" reichte die Palette. Was das mit einem mache, sei furchtbar und man brauche da viel Kraft das durchzustehen.

Die Frage, wie man sich vor so etwas schützen könne, diskutierten Anna-Öena von Hodenberg von "Hateaid", die Moderatorin Alina Fischer und Fabian Grischkat miteinander und sie gaben Empfehlungen. Auch wenn man als Opfer solcher Hassnachrichten das Gefühl bekomme, die ganze Welt sei gegen einen, man müsse sich vor Augen halten, dass es sich dabei stets um eine kleine aber laute Gruppe mit Hassnachrichten handelt.

Zu den Tipps die auf dem Panel gegeben wurden gehört, dass man zunächst im Web sich selbst suchen soll um zu prüfen, ob irgendwo die eigene Mailadresse oder Telefonnummer steht. In einem zweiten Schritt sollte man beim Meldeamt beantragen, dass die eigene Adresse nicht weitergegeben werden darf. Ansonsten kann nämlich Jeder gegen eine Gebühr die Adresse erfragen. Dies müsse aber alle zwei Jahre erneuert werden. Und man solle Freunde bitten, zu helfen, die üblen Posts zu dokumentieren und einen auch psychisch zu unterstützen. Gemeint sind Screenshots bei denen unbedingt das Datum mit lesbar sein muss, damit man damit ggf. vor Gericht gehen kann. Wenn andere da helfen, dann sieht man es selbst nicht, falls man es selbst macht lautet der Tipp es nicht zu lesen, nur zu dokumentieren.

Es hat in den letzten Jahren eine ungeheure Verrohung im Netz stattgefunden, so die Fachleute, vielen fehle jeglicher Anstand. Die Erfinder des Internets haben damit nicht gerechnet, als sie ermöglichten, dass Jeder anonymisiert seine Meinung für Viele sichtbar machen kann. Und die Politiker haben es schlicht versäumt, verschlafen, etwas gegen die Hetze im Web zu tun, die meistens orchestriert, also organisiert und nicht selten auch von Oligarchen und Anderen finanziert werde.

 

MTM24 T3 Nachrichten auf tiktok 4000

 

Swipe, like, learn

Wie vermittelt man Nachrichten auf TikTok? Wie man für TikTok arbeiten muss wurde auf der Yellow Stage diskutiert. Der BR etwa hat seinen Tiktok Kanal während der Coronazeit aufgebaut. Vanessa Bitter (#UseTheNews) und Roland Hindl (BR24) diskutierten mit Moderatorin Alicia Fricke über ihre Erfahrungen und vor allem, wie man den jungen Usern auf Tiktok vermittelt wie sie echte und falsche Nachrichten erkennen, wie sie bloße Behauptungen als solche enttarnen können.

 

MTM24 T3 Protecting Shawn Shan 4000 

Rise against the mashine

On AI and Why Data is Worth Protecting

Shawn Shan erläuterte eindrücklich, was die Möglichkeiten der KI und vor allem ihre unbegrenzte Verwendung von eigentlich urheberrechtlich geschützten Inhalten bereits jetzt anrichtet. Was macht das Kopieren der Ki von vorhandenen Künstlern? Die Folgen sind,- Künstler ziehen ihre online Auftritte zurück, die Zahlen von Bewerbern an Kunstakademien gehen zurück, weil man fürchtet, keine bezahlten Arbeiten mehr herstellen zu können. Diese Ängste gibt es im Übrigen auch in der Medienindustrie. Junge Leute studieren seltener Journalismus, weil sie annehmen, die KI übernehme künftig ihre Arbeit. Bereits jetzt macht das also sehr viel mit den Menschen.

Ohne existierende, eigentlich geschützte Inhalte wäre die KI wertlos. Die bekannten Systeme übersehen die Copyrightfrage einfach. Dadurch werden kreative Menschen, deren Bilder, Texte oder andere Werke geraubt werden, bereits jetzt massiv geschädigt.

Shawn Shan ist der Überzeugung, dass man nicht darauf warten dürfe, dass die Politik sich mit den Riesenkonzernen einig würde. Man müsse jetzt handeln und seine Werke vor dem unerlaubten Zugriff durch die Künstliche Intelligenz schützen.

Shan hat deshlab in den USA die Tools Glaze und Nightshade entwickelt, welche den Originaldateien kleine Veränderungen hinzufügen, welche dazu führen, dass die KI falsche Ergebnisse abliefere. Er nennt es Mimicked Art Protection. Diese führt dazu, dass die KI Unsinn produziere und schlechtere Ergebnisse abliefere. Diese Art von Datenvergiftung betrachtet er als Druckmittel, damit die Betreiber der Algorithmen künftig Urheberrechte achten. Er plädiert für den Schutz des geistigen Eigentums.

Langfristig gefährde dieser Datenmissbrauch die kreative Individualität und provoziere das Verschwinden der Originalität.

 

MTM24 T3 Humor 4000 

Lustig sein im Internet

Online-Humor trifft Debatten-Kultur

Unter diesem Motto stellte Gazelle Vollhase ihren Kanal "Typisch Deutsch" vor, ein Projekt, was beinahe zufällig entstand mit einem ersten lustigen Video auf irgendeinem Flughafen mit Regenponcho und belegtem Brot. Die TikTok Videos sind meistens improvisiert und entstehen ganz schamlos und frech. Die Deutschen könnten ganz gut über sich selbst lachen, es gibt sehr viele Follower. Schwieriger sei es, wenn Gazelle Vollhase ernstere Themen, wie die eigene Lebensrealität als Transfrau poste, da werde manches diskriminierend kommentiert. So bleibt es, wie so oft in den Medien, ein Balanceakt, Humor und Nachdenklichkeit miteinander zu verbinden.

 

Hier findet Ihr unsere Medientage- Berichterstattung zum Tag 1 oder zum Tag 2

 

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