Ein Erfahrungsbericht von Alwin Binder
Die Welt des Films ist groß. Wenn man als junger Filmbegeisterter mit dem Gedanken spielt sich in dieser harten Branche durchzusetzen, so kommt einem recht schnell der Gedanke, dass wohl ein Studium einem das nötige Wissen und die Erfahrung mitgeben könne, um sich in der weltweiten Filmlandschaft behaupten zu können.
Warum nicht? Studieren in Argentinien!
Wer nicht in Deutschland an einer der Filmhochschulen studieren will bzw. kann oder einfach nur für einen begrenzten Zeitraum ein Auslandssemester machen will, schaut sich also auf der großen Weltkarte um, welche Möglichkeiten ihm noch geboten werden. Der erste Gedanke der einem da in den Kopf springt: die Sprachbarriere. Für all die, die von zu Hause ein bisschen weiter Weg wollen, also den europäischen Kontinent verlassen wollen, um im „fernen“ Ausland ihre Erfahrungen zu sammeln, denken als erstes ganz klar an ein englischsprachiges Land, da meistens die nötigen Sprachkenntnisse bereits halbwegs vorhanden sind.
Mit den USA, Australien und Neuseeland bieten sich hier auch erstklassige Möglichkeiten an, um sich im Bereich Film bestens ausbilden zu lassen. Das für viele große Problem dabei: die Finanzierung. Das Studium ist besonders für ausländische Studenten recht teuer und somit wird es für viele aus finanzieller Sicht zu einer Unmöglichkeit dort zu studieren.
Alternativen gesucht!
Lässt man den asiatischen Kontinent aufgrund der extremen Sprach- und Kulturbarriere für einen kurzen Moment mal außer Acht, so springt einem Lateinamerika und vor allem Argentinien vor die Augen – und ebenso viele gute Gründe.
1. Argentinien bietet eine Vielzahl von Studienmöglichkeiten im Bereich Film an, weil sich die argentinische Filmwirtschaft als eine er stärksten auf dem lateinamerikanischen Kontinent bezeichnen darf. Vor allem in der 13 Millionen Einwohner großen Metropole Buenos Aires boomt der Film wie in keiner anderen lateinamerikanischen Stadt.
2. Nach dem fatalen wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes im Jahre 2001 ist ganz Argentinien besonders für uns Europäer spotbillig geworden. Von den Mietpreisen bis hin zu den generellen Lebensunterhaltungskosten lässt es sich hier mit vergleichsweise kleinem Budget bestens leben. Außerdem hat sich das Land wirtschaftlich bereits erholt und verzeichnet seit nun drei Jahren ein konstantes Wirtschaftswachstum von ca. 7 Prozent, was in vielen Lebensbereichen deutlich zu spüren ist.
3. Buenos Aires und Argentinien generell bietet neben Chile das höchste Niveau an Sicherheit in Lateinamerika. Man muss sich natürlich bewusst sein welche Gegenden man nachts meiden sollte, denn wie in jeder Metropole gibt es natürlich auch hier verschiedene Viertel, die man zu bestimmten Uhrzeiten besser umgehen sollte. Doch der Großteil von Capital Buenos Aires, dem Mikrozentrum mit 3 Millionen Einwohnern, ist sehr sicher und dem ganzen kommt auch noch eine weitere Tatsache zu Hilfe: Da die meisten Argentinier aufgrund von spanischer und italienischer Abstammung ein sehr europäisches Aussehen haben, fühlt man sich selbst nicht so stark als Ausländer und wird auch von Anderen nicht so leicht als dieser erkannt.
4. Selbstverständlich müssen die Spanischkenntnisse aus dem letzen Urlaub aufgebessert werden, daran führt kein Weg vorbei. Eine neue Sprache zu lernen ist eine hervorragende Sache und wenn man jetzt noch in Betracht zieht das Spanisch von mehr als 300 Millionen Menschen in 21 verschiedenen Ländern der Welt gesprochen wird, dann versüßt es einem das ganze noch ein bisschen.
Im Folgenden werde ich vier Filmuniversitäten aus Buenos Aires genauer vorstellen, um einen Überblick verschaffen zu können, welches Angebot es für ausländische Studenten in der argentinischen Metropole gibt. Dabei habe ich die Studiengänge genauer unter die Lupe genommen, die Ausstattung der Universität geprüft und mir bei einem Besuch vor Ort einen persönlichen Eindruck verschaffen können.
Wer sich gerne einen lebendigen Eindruck vom argentinischen Kurzfilm verschaffen will, dem sei die Seite www.cinevivo.com.ar empfohlen. Hier finden sich vom einfallsreichen Amateurkurzfilm bis hin zu Hochschulfilmen eine breite Auswahl an Kurzfilmen.