Wie es alles begann...
Die Vorläufer des Films nannten sich Karagöz (türkische Schattenfiguren), Scherenschnitt, Puppenspiel, Laterna Magica, Fotografie, Traumathtrop, Zoetrop, Praxinoskop, Chronophotographie, Kinematograph oder auch Bioskop. Und einige der vielen Pioniere, jener Menschen, die sich verdient gemacht haben um das Kino der Frühzeit waren Ibn al Haitam, Emil und Max Skladanowsky, Georges Méliès, Lotte Reiniger, Louis Daguerre, Alice Guy-Blaché, Eadweard Muybridge, Jules Etienne Marey, Athanasius Kircher, Auguste und Louis Lumière, Thomas Edison.
Diese Aufzählung ist überaus unvollständig, denn die Zahl derer, die vom Laufbild geträumt, daran geforscht und ihre Fantasie hinein gebracht haben, war natürlich viel größer.
Gewiss, es ist lästig, und eigentlich wollen ja Sie selbst Filmgeschichte schreiben. Aber Sie werden nicht darum herumkommen, sich den einen oder anderen Film anzuschauen, und manche, wie wir meinen, auch aufzuzeichnen für Ihre ganz persönliche Cinemathek. Deshalb machen wir Sie auf unserer Startseite auf Sendetermine von interessanten Filmen, die Sie gesehen haben sollten, aufmerksam - Filme von den Anfängen bis heute.
Dieser Service wird gewiss nicht vollständig sein, aber sicher bringt es Ihnen mehr als eine leblose Liste „Die hundert besten Filme, die Sie gesehen haben sollten“. An dieser Stelle erfahren Sie einiges über die Frühzeit des Films, die technischen Anfänge, darüber, wie die Technik Auswirkungen auf die Gestaltung und Inhalte der Filme hatte und wie der Ton in den Film kam. Aber auch politische Entwicklungen und ihre Konsequenzen für den Film werden in den verschiedenen Kapiteln der Filmgeschichte im Movie-College erläutert.
George Eastman
Der Film hat, wie man heute weiß, viele Väter. Er ging, wie man sich denken kann, auch aus dem relativ neuen Medium der Fotografie hervor. Während die ersten Fotos noch auf Glasplatten gebannt wurden, entwickelte George Eastman eine Methode, auf einer flexiblen Unterlage fotoempfindliche Schicht aufzubringen. Dieser Rollfilm sollte die Grundlage zur ersten „Snapshot“-Kamera der Welt bieten. Die passende Kamera hieß Kodak No. 1 und erlaubte 100 Aufnahmen.
Kinetograph-Kamera
Dieser Rollfilm war es, der Edison überhaupt erst seine Kinetograph-Kamera ermöglichte und es erlaubte, die Kinetoskope-Automaten aufzustellen. Für einen Viertel Dollar konnte man sich eine Szene an einem Automaten anschauen. Da Eastman damals sein Filmmaterial auf ca. 60 Meter langen Tischen goss, war dies die maximale Länge einer Szene. Und in die Automaten passten gar nur wenige Meter, länger als eine Minute dauerte das Vergnügen nicht. Wollten die Zuschauer den ganzen Film anschauen, so mussten sie von Automat zu Automat wandern, und weitere Münzen einwerfen.
Die ersten Versuche
Die ersten Filme zeigten so aufregende Dinge wie niesende Menschen, tanzende Mädchen, Wettrennen, Militärparaden, Boxkämpfe oder auch einen Kuss. Erste Filmprojektoren, die den Film erst zu einem Gruppenerlebnis werden ließen, kamen 1896 in New York zum Einsatz. Bedeutende Titel waren: "Tanz der Leigh Sisters (mit Sonnenschirm)", "Meeresbrandung" sowie ein Boxkampf zweier Komiker. Nach zahllosen, zweifelsohne aus dem Varieté inspirierten, kurzen Streifen, entstand der erste Film, in dem eine ganze Geschichte erzählt wurde, 1903 mit dem Film „The Great Train Robbery“ (Edwin Porter). Die Geschichte des Spielfilms begann...
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