Für Videokameras, Headlights, Displays & Co kann man gar nicht genug Akkuleistung dabei haben. Wie man mit etwas Geschick preiswert zu portablen Profikraftwerken kommt...
Professionelle Hochleistungsakkus sind teuer,- die scheinbar so preiswerten Power-Banks viel zu leistungsschwach. Wie also kommt man an starke Leistung für kleines Geld? Dazu muss man nur ein wenig auf die Evolution bei den Professionellen Kameras schauen. Immer weniger riesige EB-Schulterkameras werden verwendet, statt dessen sind kompaktere Kameras im Einsatz.
Alte Bekannte und neuer Einsatz
Über Jahrzehnte wurden die EB-Kameras mit den schmalen NP-1 Akkus mit Strom versorgt. Erst mit NMH, dann später mit Lithium-Ionen Zellen. Inzwischen sind V-Mount Akkus hipp und modern und kaum Jemand interessiert sich mehr für NP-1 Akkus. Manch einer hat die Riegel ungenutzt in seiner Firma oder Zuhause herumliegen. Das Ergebnis sind zahlreiche günstige Angebote in den einschlägigen Gebrauchtbörsen. Und auch die zugehörigen Ladegeräte gehen zu einem Bruchteil des ursprünglichen Kaufpreises weg.
Und selbst neu bekommt man die NP-1 in Lithium Ionen Ausführung für etwa 110,- € mit 5200 mAh. NMH kann man notfalls auch nehmen, sie sind aber nicht so leistungsstark (ca. 4000 mAh), entladen sich selbst schneller und haben den Memory-Effekt.
Die NP1 Akkuboxen waren in der Regel an die klassischen EB Kameras angeschraubt. Inzwischen sind so viele alte Standard Definition Kameras ausgemustert worden, dass viele Akkuboxen für kleines Geld versteigert oder verkauft werden. 10-20 Euro, mehr sollte man dafür nicht ausgeben.
Die so modifizierte Akkubox hilft, dank D-Tap Anschluss ganze Kamerasysteme samt Follow Fokus oder Headlight mit 12 Volt Batteriespannung zu versorgen. Motorisierte Slider, Drehteller, eine ganze Reihe von Filmzubehör lässt sich mit 12 Volt betreiben. Auch als ausdauernde Stromversorgung etwa für eine LED Leuchte machen die NP1 Akkus eine hervorragende Figur.
Doch wie kann man nun die Leistung aus den Energieriegeln sinnvoll für aktuelle Filmgeräte nutzen? Nun dazu kann man sich eine Akkubox selber bauen, in welche man die NP-1 Akkus einsetzt und die einen entsprechenden Ausgang zum Abgreifen der Akkusleistung zur Verfügung stellt. Was man dazu benötigt ist:
Eine Akkubox, wie sie in zahlreichen Varianten gebaut und an der Rückseite von EB Kameras angeflanscht waren
Eine D-Tap Buchse (Female) zum selber zusammenbauen
Etwas Kabel mit vernünftigem Leitungsquerschnitt (also ein Strom,- und kein Audio-Kabel)
Schrauben, Zahnscheiben, Muttern
Hartplastikkleber
Evtl. Schrumpfschlauch
Kleine Plastikabdeckung oder Mini-Gehäuse
Werkzeug:
Bohrmaschine
Schraubenzieher
Zange
Lötkolben, Lötzinn
Die Akkubox lässt sich übrigens auf der Unterseite aufschrauben, sodass man bequem kleine Bohrlöcher bohren und Schrauben befestigen kann. Die D-Tap Buchse wird von sich aus mit einer zentralen Schraube zusammengehalten. Man braucht nur eine etwas längere Schraube mit gleichem Gewinde, bohrt ein Loch durch die Außenwand der Akkubox und schon kann man die D-Tap Buchse an die Akkubox schrauben.
Wichtig: Die Kabel für den Anschluss an die D-Tap Buchse so an die Lötösen anlöten, dass die kreisrunde Öffnung in der Mitte der Ösen frei bleibt. Hier kommen später Schrauben für die Befestigung einer Abdeckung oder eines Gehäuses durch. Wem es zu mühsam scheint, eine Abdeckung an die Box anzubringen und die D-Tap Buchse fest anzuschrauben, kann sich auch mit simplen Kabelbefestigungen helfen.
Natürlich kann man hier auch noch simplere Lösungen finden, etwa die Kabel einfach mit Lötösen versehen und diese an die Kontakte an der Akkubox schrauben. Selbstverständlich lassen sich hier auch andere Steckersysteme nutzen, wie im Foto deutlich zu sehen.
Auf jeden Fall kann man auf diese Weise vorhandene NP1 Akkus weiter benutzen oder sich preiswerte Akkusysteme selber zusammenstellen.