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In diesem Jahr fand die Preisverleihung in der Schweiz, genauer gesagt in Luzern statt. Der Austragungsort ist so exklusiv und teuer, dass viele Filmschaffende trotz Einladung nicht zur Verleihung angereist sind, weil die Hotelkosten einfach zu tiefe Löcher in die Kasse gerissen hätten. Sogar ein Aufruf an die Schweizer Filmemacher, private Unterkünfte zur Verfügung zu stellen, wurde noch kurzfristig abgesetzt um Abhilfe zu schaffen.

Wieder einmal haben die Mitglieder der European Filmacademy darüber abgestimmt, wer die Auszeichnungen erhalten soll. Dabei ist zu sagen, dass sich unter den Filmen, welche man auf der Plattform der Akademie begutachten konnte, auch eine Reihe Erstlingsfilme oder vielleicht nicht ganz so perfekt erzählte Filme befanden, nicht alles was da so vorgeschlagen wurde, zeugte von handwerklicher Excellenz. Viele der Filme waren auch nicht in den Europäischen Kinos vertreten und da vermutlich kaum ein Mitglied der Akademie Zeit hatte, alle nominierten Filme anzuschauen, waren es doch eher die Filme, von denen man schon vorher mal gehört hatte, die dann auch angeschaut wurden. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass kleine unbekannte und unabhängig prouzierte Filme deutlich schlechtere Chancen auf eine Auszeichnung hatten.

Andere starke Filme, wie etwa der Spanische Film "Un Amor" von Isabel Coixet wurden erst gar nicht nominiert. Auch hier wird der Bekanntheitsgrad des Filmes eine Rolle gespielt haben bei der Nicht-Nominierung.

Der Französische Kinofilm "Emilia Pérez" von Regisseur Jacques Audiard war der Abräumer des Abends. Die Auszeichnungen für den besten Europäischen Film, die beste Filmregie, den besten Filmschnitt, das beste Drehbuch und die beste Schauspielerin gingen alle an Teammitglieder bzw. Cast bei diesem Film.

Diverse Stars waren per Videoschaltung oder Aufzeichnung zugeschaltet, wie beispielsweise Willem Dafoe, Nick Cave oder Martin Scorsese, um über den Ehrenpreisträger Wim Wenders zu sprechen.

Ja und wäre da nicht der Ehrenpreis für Wim Wenders und der Preis für das beste Kostümbild an Tanja Hausner (Koproduktion Österreich/Deutschland) für “Des Teufels Bad / The Devil’s Bath” (Regie: Veronika Franz, Severin Fiala) gewesen,- Deutschland wäre gar nicht vorgekommen in der Liste der Preisträger. Ob sich daraus Rückschlüsse auf den Stand des Deutschen Filmschaffens ziehen lassen, bleibt jedem selbst überlassen.

 

Die Gewinner

 

  • BEST EUROPEAN FILM
  • “Emilia Pérez”
  • BEST EUROPEAN DIRECTOR
  • Jacques Audiard, “Emilia Pérez” (France)
  • BEST EUROPEAN EDITING
  • Juliette Welfling, “Emilia Pérez” (France)
  • BEST EUROPEAN SCREENWRITER
  • Jacques Audiard, “Emilia Pérez” (France)
  • BEST EUROPEAN ACTRESS
  • Karla Sofía Gascón, “Emilia Pérez” (France)

  • BEST EUROPEAN ANIMATED FEATURE FILM
  • “Flow” (Latvia)
  • BEST EUROPEAN SHORT FILM — PRIX VIMEO
  • “The Man Who Could Not Remain Silent” (Croatia)
  • BEST EUROPEAN YOUNG AUDIENCE AWARD
  • “The Remarkable Life of Ibelin” (Norway)
  • BEST EUROPEAN CINEMATOGRAPHY
  • Benjamin Kračun, “The Substance” (France)
  • BEST EUROPEAN PRODUCTION DESIGN
  • Jagna Dobesz, “The Girl with the Needle” (Denmark)
  • BEST EUROPEAN COSTUME DESIGN
  • Tanja Hausner, “The Devil’s Bath” (Germany)
  • BEST EUROPEAN MAKE-UP & HAIR
  • Evalotte Oosterop, “When the Light Breaks” (Iceland)
  • BEST EUROPEAN FILMMMUSIC
  • Frederikke Hoffmeier, “The Girl with the Needle” (Denmark)
  • BEST EUROPEAN SOUND
  • Marc-Olivier Brullé, Pierre Bariaud, Charlotte Butrak, Samuel Aïchoun & Rodrigo Diaz, “Souleymane´s Story” (France)
  • BEST EUROPEAN VISUAL EFFECTS
  • Bryan Jones, Pierre Procoudine-Gorsky, Chervin Shafaghi & Guillaume Le Gouez, “The Substance” (France)
  • BEST EUROPEAN ACHIEVEMENT IN WORLD CINEMA
  • Isabella Rossellini
  • BEST EUROPEAN DOCUMENTARY AWARD
  • “No Other Land” (Palestine/Norway)
  • EUROPEAN LIFETIME ACHIEVEMENT AWARD
  • Wim Wenders
  • EUROPEAN DISCOVERY — PRIX FIPRESCI
  • “Armand” (Norway)
  • BEST EUROPEAN ACTOR
  • Abou Sangare, “Souleymanes Story” (France)

Wir gratulieren allen Gewinner*Innen

 

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