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Gernold Roll

Seine Vita umfasste das "Who is who" des deutschen Films: Gernot Roll, der neben seiner Kameraarbeit auch bei diversen Filmen die Regie geführt hat.

 

Eine ganz besondere Spezies

Sie sind Augenmenschen, erzählen in Bildern, sehen was andere nicht sehen und geben einem Film erst Gestalt. Sie sind wichtige Verbündete der Regie, sind aber auch für die Schauspieler/innen entscheidende Vertrauenspersonen. Nur derjenige, den sie feinfühlig und überzeugend ausleuchten, wird auf der Leinwand den besten Kontakt zum Zuschauer haben. Ihre Arbeit ist formbildend für jeden Film und sollte sich an der Grundstimmung, dem Thema, dem Setting und den Figuren orientieren. Kameraleute sind es, welche die Geschichten auf der Bildebene zu verantworten haben und darauf achten müssen, dass sich vom Licht und der Bildgestaltung her, eine homogene einheitliche Handschrift  erkennen lässt.

 

Wong Kar Wei 4000

Kameramann Christopher Doyle mit Regisseur Wong Kar Wai, Schauspielern und Teammitgliedern

 

Den Beruf erlernen heißt beobachten

Künftige Kameraleute, auch jene, die ein Kamera-Studium an einer Filmhochschule absolviert haben, übernehmen zahlreiche Assistenzen um die Arbeitsweisen von erfahrenen Kameraleuten zu erlernen. Jede/r Kamerafrau/-mann beherrscht eine überschaubare Anzahl an Tricks, an Spezialitäten bei der Licht- oder Kameraführung. Hat man sie erlernt, sollte man versuchen, bei jemand anderem zu assistieren.

Wer selbst lichtsetzende/r Kamerafrau/mann werden möchte, sollte nicht nur bei einem/einer Kamera-mann-frau in die Lehre gehen. Wer bei verschiedenen Kameraleuten assistiert, kann nach und nach seine Werkzeuge verbessern. Ein wichtiger Schritt. Außerdem ist es wichtig, sowohl Low-Budget-Licht als auch Kino-Budget-Licht kennen zulernen.

 

Gespräche, Gedanken, Ideen

Kameramann Phedon Papamichael 4000

Kameramann Phedon Papamichael bei Podiumsdiskussion anlässlich der Berlinale

 

Grund genug, genauer hinzuschauen, ihre Arbeit zu beobachten, zu analysieren, ihnen Fragen zu stellen, die sonst keiner stellt oder die man ihnen selbst nicht stellen kann. Gute Kameraleute sind in der ganzen Welt gefragt. Nicht ohne Grund sind Filmsets häufig international besetzt. Diverse deutsche Kameraleute haben etwa in den USA oder für amerikanische Produktionen gearbeitet, wie Karl Walter Lindlaub bei "Independence Day", Jörg Widmer bei "King Arthur" oder "The New World", oder Michael Ballhaus bei zahlreichen Scorcese-Filmen.

 

An dieser Stelle werden wir in loser Folge Gespräche mit oder Portraits von Kameraleuten veröffentlichen, deren Arbeiten uns aufgefallen sind und von denen man sicher einiges lernen kann.

 

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