Die Seele des Schauspielers
Der Beruf des Schauspielers / der Schauspielerin ist, wenn er gewissenhaft und mit größter Sorgfalt ausgeübt wird, ein sehr schwieriger, ausschließlicher. Während in anderen Kreativbereichen stets das Werk im Mittelpunkt der Beurteilung steht, so ist es beim Schauspieler doch immer auch der Mensch selbst. Beurteilt wird letztlich der Mensch, man trennt das Arbeitsergebnis selten von der Person. Das macht den psychischen Druck aus in diesem Beruf.
Doch die Definitionen des Berufes sind unterschiedlich. Während früher viel Handwerk und Können Vorbedingung zur Ausübung dieses Berufes waren, ist heutzutage oft das bloße und möglichst wiederholte Erscheinen auf dem Bildschirm Legitimation genug. Die meisten wirklich großen Schauspieler haben jedoch eine klassische Ausbildung und lassen es sich auch nicht nehmen, neben dem Film immer wieder auch auf der Bühne zu spielen. Vom finanziellen Aspekt her ist dies sicher nicht lohnend, doch für die Seele des Schauspielers umso mehr. Eine Vielzahl von Techniken, aber natürlich auch der Erfahrungsreichtum, ermöglichen es den Schauspielern, vielfältige Rollenfiguren glaubhaft zu verkörpern.
Die Fantasie des Schauspielers nutzt dabei eigene Erfahrungen, Beobachtungen und Emotionen, um daraus Bausteine für seine Rollenfigur zu formen. Hinzu kommen sorgfältige Vorbereitung und Recherche.
Zudem gibt es einige Besonderheiten beim Film, Vorgehensweisen, Abläufe, Markierungen und Vorgaben, die an dieser Stelle erörtert werden. Es sind längst nicht immer die besten Vertreter ihres Standes, welche die meisten Rollen angeboten bekommen. Die Mechanismen des Marktes, bei denen auch Öffentlichkeitsarbeit, Agenturen und Beziehungen eine Rolle spielen, übernehmen auch beim Casting so manches Mal die Hauptrolle.
Wenn man diesen Beruf wählt, muss einem klar sein, dass es für nahezu jede Rolle, die besetzt werden muss, sehr viele Schauspieler*Innen gibt, die sich um diesen Job bemühen. Man wir nicht jedes Casting gewinnen,- im Gegenteil, die meisten wird man ohne die Rolle zu bekommen, verlassen. Geraldin Chaplin, die selber sehr erfolgreiche Schauspielerin und Tochter von Charlie Chaplin hat, als ihre eigene Tochter Schauspielerin werden wollte, sie gewanrt: "Wenn du zu 100 Vorsprechen kommst, hast du Glück, wenn du nur 99 Mal ein Nein hörst."
Als Schauspieler*In muss man über die Fähigkeit verfügen, locker mit Absagen umgehen zu können. Umso schöner, wenn man besetzt wird. Und so eröffnen sich in Castings auch jenseits dieser Konventionen für echte Talente immer wieder Chancen, Ihr Können unter Beweis zu stellen.
Im Bereich "Schauspiel" des Movie-College findet ihr zahlreiche Seiten über die Technik und Kunst des Schauspiels.