Unsere Begegnung mit dem Mystere Audiomischer war seltsam, durchwachsen und irgendwie enttäuschend. Da uns immer wieder Anfragen von Usern zu diesem Gerät erreichen, wollen wir an dieser Stelle unsere Erfahrungen teilen.
Dabei handelt es sich um ein analoges Location-Mischpult, welches es nicht mehr neu zu kaufen gibt. Es wurde scheinbar um das Jahr 1999 herum auf den Markt gebracht und geistert ab und an in Einzelstücken auf den einschlägigen Online-Börsen herum.
Vermutlich wurde es auch nie in hohen Stückzahlen wohl in der französischsprachigen Schweiz hergestellt, vielleicht sogar in Einzelanfertigung im Kundenauftrag. Darauf deuten ein wenig die verwendeten Reglerknöpfe und Buchsen hin, alles Teile, die man im einschlägigen Electronic-Handel kaufen konnte und keine Sonderanfertigungen speziell für das Gerät. Eine Angabe dazu auf der Webseite des Herstellers konnten wir nicht finden, um unsere Vermutung zu verifizieren.
Es gibt sie in der Version Mytere ENG und als Mystere MWS und die Neupreise zu denen sie auf einer einzigen Schweizer Seite theoretisch noch erworben werden können, sind mit 5600,- Franken und 7900,- Franken astronomisch. Im Internet kann man sie für Preise um die 2-300,- Euro erwerben, das ist weniger als ein Zwanzigstel des Neupreises,- ein Schnäppchen also?
Wie die übrigen Location-Mixer besitzen die Mystere Mischer mehrere XLR Eingänge, die wahlweise Tonaderspeisung 12 V, Phantomspeisung 48 V für Mikrofone und auch Line-Eingang zur Verfügung stellen und auf zwei Ausgangskanäle zusammenmischen. Eigentlich klingen die technischen Daten des Schweizer Mischpults zumindest auf dem Papier einfach nur hervorragend und vielleicht gibt es auch Geräte, die diese Werte auch irgendwie erreicht haben, aber unser Exemplar war alles andere als Vielversprechend.
Viele Features an dem Mystere Mischpult klingen so, als wenn die Konstrukteure damit zahlreiche Wünsche von Tonleuten erfüllen wollten. Etwa die Integration von Funkstreckenempfängern mit der man bis zu vier Empfänger ohne separate Verkabelung direkt am Gerät einstecken kann, ein traumhafter Komfort für Tonleute.
Auch die Auslegung der Bauelemente, welche auch mit hoher Luftfeuchtigkeit zurecht kommen sollen, klingt perfekt und die im Datenblatt genannten Werte sind einfach Spitze. Doch leider versagt unser Testgerät bereits in der einfachsten Übung, dem Signal-Rauschspannungsabstand. Oder um es anders auszudrücken,- schließt man ein Richtmikrofon am Mischpult an, fügt das Mischpult dem Tonsignal deutlich hörbares Rauschen hinzu.
Ob es nur ein Problem unseres Einzelstücks war, also einfach Pech oder ein grundsätzliches Problem dieser Mischpulte, bleibt vermutlich ein "Mystere"-ium. Unser Rat,- nur nach vorherigem Test sollte man ein solches Mischpult erwerben, zu groß das Risiko, dass das Vorverstärkerrauschen eben doch kein Einzelfall war...
Hier der Link zur Bedienungsanleitung:http://www.ebpromotion.ch/doc/manual_mystere12eng_de.pdf