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Man kann es vielleicht so ausdrücken- Fantasy-Filme sind die legitimen Nachfolger früherer Märchen und Abenteuergeschichten, sie lassen Geschichten, Wesen und Welten lebendig werden, die es sonst nur in der Fantasie gibt. Vielleicht sind sie auch eine heimliche Verlängerung unserer Kindheit hinein bis ins hohe Alter, sind Ausflüge unserer Fantasie, Freiräume des Denkens und unserer Emotionen.

Die sich stetig verbessernden VFX Techniken haben Fantasy Filme möglich gemacht, die ihre Zuschauer in ungeahnte Sphären entführen. Zauber, Wunder, Abenteuer und der Uralte Kampf zwischen Gut und Böse, das sind einige der Zutaten, aus denen diese Filme bestehen. Zugleich sind sie eine wunderbare Gelegenheit, aus dem eigenen, oft gar nicht so einfachen Alltag zu entfliehen und in etwas völlig Anderes abzutauchen. Filmreihen wie "Der Herr der Ringe", "Harry Potter" oder auch "Avatar" wären ohne diese Sehnsucht der Menschen nach Ausflügen in Welten jenseits ihres Alltagslebens niemals so erfolgreich gewesen.

Häufig sind diese Welten den Menschen einerseits fremd, andererseits aber auch seltsam vetraut, weil viele dieser Filme auf alten Mythen, Märchen oder Legenden basieren, von denen die meisten Menschen irgendwann schon einmal gehört haben. Nicht selten standen die griechische Mythologie etwa bei "Percy Jackson & the Olympians" oder auch Märchen wie "Münchhausen" Pate.

In Fantasy-Filmen sind häufig einzigartige Landschaften, Fantasiewesen und jed Menge Magie zu sehen und zu erleben, die es im realen Leben der Zuschauer nicht gibt. All das ist ungeheuer faszinierend. Beispiele hierfür sind neben den vorgenannten Filmen auch "Alice im Wunderland", "Pan´s Labyrinth". Damit all dies möglichst eindrucksvoll visualisiert werden kann, kamen schon immer, die besten in der jeweiligen Zeit vorhandenen Tricktechniken zum Einsatz. Waren es in der Frühzeit der Fantasy-Films raffinierte Bühnendekorationen, das Schüftan Spiegelverfahren, Modelltricks und später dann die genialen Stop-Motion Animationen des Ray Harryhausen, sind es in unserer Zeit CGI-Effekte (Avatar, Marvel, DC), virtuelle LED-Walls und Künstliche Intelligenz.

Zugleich bedienen Fantasy Filme auch einen tief in den Menschen verankerten Wunsch, dass es beim Kampf zwischen Gut und Böse klare moralische Präferenzen gibt, die Hoffnung und Gerechtigkeit siegt und letztlich das Gute das Böse besiegen kann. Insbesondere die Reihen "Star Wars", "König der Löwen" sowie "Narnia" entsprechen dieser Sehnsucht. Kein Wunder also, dass Fantasy-Filme uns Zuschauer träumen lassen, Hoffnung geben, großartige Abenteuer erzählen und nicht selten emotionale, tiefgründige und philosophisch kluge Geschichten erzählen.

 

Historisches

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Nein, Fantasy ist keine Erfindung der Moderne, Fabelwesen, Zauber und den Kampf zwischen Gut und Böse gibt es schon seit tausenden von Jahren. In der Mythologie, den Sagen, den Märchen wimmelte es nur so von fantastischen Figuren und Geschehnissen, allerdings war es erst durch den Film möglich, diese auch visuell lebendig werden zu lassen. Kaum war das neue Medium Film geboren, wurden bereits die ersten Fantasy-Filme gedreht. Und schon damals waren es genau diese Filme, welche das Publikum durch innovative Spezialeffekte zu begeistern wußten. In diesem Zusammenhang muss natürlich der große Französische Filmpionier George Méliès genannt werden, der mit „Le Manoir du Diable“ (1896, Frankreich), der Geschichte eines Teufels, der ein Schloss heimsucht, gleich einen der ersten Fantasy,- und Horrorfilme der Filmgeschichte erschuf. Und auch in seinen Filmen „Die Reise zum Mond“ (1902, Frankreich) – Le Voyage dans la Lune oder auch „Die Reise durch das Unmögliche“ (1904, Frankreich) – Le Voyage à travers l'Impossible erfand er den Science-Fiction Fantasy Film sowie den Reiseabenteuerfilm.

In den USA entstanden Fantasy-Abenteuerfilme wie „Der Dieb von Bagdad“ (1924, USA) – mit Douglas Fairbanks

Auch in Deutschland waren Fantasy-Filme schon sehr früh in den Kinos zu sehen. Dabei berühren die Themen natürlich auch benachbarte Genres wie Science Fiction, so etwa "Metropolis" von Fritz Lang, Horror wie oder „Der Golem“ (1915/1920, Deutschland), oder Magie wie "Die Nibelungen" (Regie: Fritz Lang, D 1924) oder auch „Faust – eine deutsche Volkssage“ (Regie: F. W. Murnau, 1926, Deutschland). Später dann folgten "Metropolis" oder auch "Münchhausen".

Zu den frühen Fantasy-Tonfilmen gehörten „Alice im Wunderland“ (1933, USA) und „Der Zauberer von Oz“ (1939, USA) mit aufwändigen Kulissenbauten. Tricktechnisch für seine Zeit herausragend war „Sindbads 7. Reise“ (1958, USA) mit Stop-Motion-Fabelwesen von Ray Harryhausen.

Seit den 30er Jahren bis heute entstanden übrigens eine größere Anzahl von Fantasy-Filmen mit winzigen, verkleinerten Menschen, die wir in einem Untergenre des Fantasy-Genres würdigen: Miniatur Menschen im Film.

 

 

Filmliste

(Auswahl)

  • „Le Manoir du Diable“ (Regie: George Méliès, 1896, Frankreich)
  • „Die Reise zum Mond“ (Regie: George Méliès, 1902, Frankreich)
  • „Die Reise durch das Unmögliche“ (Regie: George Méliès,1904, Frankreich)
  • „Der Golem“ (Regie: Paul Wegener, Carl Boese, 1915/1920, Deutschland)
  • "Die Nibelungen" (Regie: Fritz Lang, D 1924)
  • „Der Dieb von Bagdad“ (Regie: Raoul Walsh, USA1924)
  • "Metropolis" (Regie: Fritz Lang, D 2025)
  • „Faust – eine deutsche Volkssage“ (Regie: F. W. Murnau, 1926, Deutschland)
  • "The Lost World" (Regie: Harry O. Hoyt, USA 1933)
  • „Alice im Wunderland“ (Regie: Norman Z. McLeod, 1933, USA)
  • „Der Zauberer von Oz“ (Regie: Victor Fleming, 1939, USA)
  • „Fantasia“ (Regie: Ben Sharpsteen, James Algar, Wilfred Jackson USA 1940, USA, Disney Zeichentrickfilm)
  • "Münchhausen" (Regie: Josef von Báky, D 1943)
  • „Sindbads 7. Reise“ (Regie: Nathan Juran, 1958, USA) - Special-Effects von Ray Harryhausen
  • "Jason und die Argonauten" (Regie: Don Chaffey, USA 1963) - Special-Effects von Ray Harryhausen
  • „Star Wars“ (Regie: George Lucas, USA 1977-heute)
  • „Der dunkle Kristall“ (Regie: Jim Henson, Frank Oz, USA 1982)
  • „Die unendliche Geschichte“ (Regie: Wolfgang Petersen, D 1984)
  • "Legende" (Regie: Ridley Scott, USA 1985)
  • "Highlander" (Regie: Russell Mulcahy, USA 1986)
  • "Hook" (Regie: Steven Spielberg, USA 1992)
  • „Der König der Löwen“ (Regie: Rob Minkoff, Roger Allers, USA 1994, Zeichentrick)
  • "Dragonheart" (Regie: Rob Cohen, USA 1996)
  • „Der Herr der Ringe“ (Regie: Peter Jackson, USA 2001-2003)
  • „Harry Potter“ (Regie: Chris Columbus 1-2), Alfonso Cuarón (3), Mike Newell (4) David Yates (5-8) 2001-2011)
  • „Das wandelnde Schloss“ (Regie: Hayao Miyazaki, Japan 2004, Animation)
  • „Die Chroniken von Narnia“ (Regie: Andrew Adamson (2005-2008) Michael Apted, 2010)
  • „Pan’s Labyrinth“ (Regie: Guillermo del Toro, USA 2006)
  • „Avatar“ (Regie: James Cameron, USA 2009)
  • „Coraline“ (Regie: Henry Selick, USA 2009 Animation)
  • „Alice im Wunderland“ (Regie: Tim Burton, USA 2010)
  • "Kampf der Titanen" (Regie: Louis Leterrier, USA 2010)
  • "Snow White and the Huntsman" (Regie: Rupert Sanders, USA 2012 )
  • „Der Hobbit“ (Regie: Peter Jackson, USA 2012-2014)
  • "Die Insel der besonderen Kinder" (Regie: Tim Burton, USA 2016)
  • "I Kill Giants" (Regie: Anders Walter, USA 2018)
  • "The School of Good and Evil" (Regie: Paul Feig, USA 2022 / Netflix)
  • "Troll" (Regie: Roar Uthaug, Norw. 2022 / Netflix)
  • "Chupa" (Regie: Jonas Cuaron, USA 2023)
  • "Damsel" (Regie: Juan Carlos Fresnadillo, USA 2024 / Netflix)

 

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