Daten |
118 Min., USA 2016 REGIE: Matt Ross DARSTELLER: Viggo Mortensen, George MacKay, Samantha Isler |
Captain Fantastic: Einmal Wildnis und zurück
Regie: Matt Ross
Filmstart: 18. August 2016
Der „Herr Der Ringe" Liebling Viggo Mortensen startet erneut als Schauspieler in dem Film „Captain Fantastic" durch. Zusammen mit Star Regisseur Matt Ross, der diesmal auch das Drehbuch übernahm kreierten sie ein wundervolles Drama.
Matt Ross's neues Drama „Captain Fantastic" handelt um einen aktionistischen Vater, der zunächst seine Kinder alleine in der Wildnis großzieht und mit ihnen dann in die heutige high-society Welt zurückkehren muss. Nicht nur das unbegrenzte Wissen der Kinder in den verschiedensten Bereichen, sondern auch das Survival-Camp ähnliche Alltagstraining im Wald ist mehr oder weniger schockierend für die Zuschauer. Durch diese extreme Abwendung von einer normalen Erziehung wirkt dies anfangs verwirrend und übertrieben. Doch im Laufe des Films stellt sich diese Erziehung als für den Protagonisten mehr oder weniger richtigen Weg für die Kinder heraus. Dabei vergisst der Vater jedoch die Wichtigkeit des Sozialen Verhaltens. Die Kinder werden anders behandelt und erscheinen meist überfordert in den für uns einfachen Begebenheiten. Dieser Film handelt aber mehr um die Beziehung zwischen den Kindern und ihrem Vater. Die Liebe, die der Vater zu seinen Kindern ausstrahlt ist bedingungslos.
Doch von Anfang an ist diese Liebe gefährdet. Denn als die Mutter aus psychischen Gründen Selbstmord begeht, muss die Familie in die normale Welt zurückkehren und ihre geliebte und sichere Wildnis hinter sich lassen. Hier entsteht ein weiterer Konflikt zwischen dem Vater und den Eltern der Mutter. Interessant hierbei sind deren Meinungsunterschiede, die sie in den Wahnsinn treiben. Dies verweist auf die heutigen unausgesprochenen und unangenehmen Konflikte zwischen den Religionen. Der Stolz des Menschen und seines Glaubens wird hier perfekt dargestellt und mit Gefühlen übersäht, die auch der Zuschauer schnell versteht und mitfühlt. Neben dem Ernst des Films sind auch einige Späße dabei, wie zum Beispiel eine Esstisch Szene wo die Wilden Kinder auf die heutigen Vorstadt Kinder treffen. Einerseits ist es interessant wie echt und Realitätsgetreu die Vorstadt Kinder reagieren und wie fies diese sein können. Andererseits entgeht keinem das Lachen bei den Angewohnheiten der Wildnis Kinder.
Besonders gut wurde auf das Casting geschaut. Die Kinder passen wie die Faust aufs Auge. Sie berühren jeden einzelnen im Publikum und schaffen es jeden Charakter einzigartig wirken zu lassen. Die Wärme des Lichts und der Kamerabilder zieht sich über den ganzen Film hinweg und sorgt für eine angenehme und familiäre Stimmung. Die Musik passt sich der Stimmung und den Begebenheiten perfekt an. Zudem bringt diese Geschichte einem dem Heulen nahe. Nicht nur die Streitigkeiten, auch die Persönlichkeiten und Verhältnisse sind sehr berührend und liebevoll.
Insgesamt ein sehr gut gelungener Film für Abenteuerlustige und Kultur interessierte Leute. Trotzdem sollte man darauf achten, dass dieser Film besonders in seiner Individualität und Ausdrucksweise sehr extrem ist und nicht für jeden ein perfektes Entertainment Programm sein könnte.
Kiana Savannah Betz