Bin Ich Sexy?
"Bin ich sexy?" ist eine tragikomische Familiengeschichte, die mit dem Drehbuchpreis der MFG-Filmförderung Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde. Hauptdarstellerin Mareike (Marie-Luise Schramm) ist eine fünfzehnjährige Realschülerin mit einem festem Ziel: sie will Model werden. Ihre Umwelt jedoch traut es ihr nicht zu. Sie lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter Jutter, 43 (Birge Schade), und ihrer Stiefschwester Franca 9 (Johanna Fritz) und Stiefbruder Timmi 6 (Ismail Streit) in einem Vorort von Mannheim. Ihr Stiefvater ist verstorben und dies hat sie, wie ihre Mutter, noch nicht verarbeitet.
Ihre Mutter jobt als Kaufhaus Detektivin und verdient wenig Geld, daher sind Mareike's Pläne, eine teuere Model Ausbildung zu machen, gefährdet. Sie fängt bei ihrem Großvater auf dem Markt an zu arbeiten um Geld zu sparen. Sie ist sehr aufgeweckt, reagiert immer spontan auf ihre Ideen. So fängt sie zum Beispiel einen Bauchtanz -Kurs an um Samir zu beeindrucken, einen arabischen Jungen, den sie auf dem Markt kennengelernt und in den sie sich verliebt hat.
Mann bekommt einen sehr ehrlichen Einblick in ihre Gefühleswelt: sie fühlt sich seit dem Tod ihres Stiefvaters alleingelassen, hat ein sehr niedriges Selbstwertgefühl, und die Beziehung zu ihrer Mutter ist auch nicht besonders leicht, wie es bei den meisten Teenagern üblich ist. Sie fühlt sich von ihrer Mutter nicht verstanden und vernachlässigt, deshalb tut sie alles, um für andere, und sich selbst, begehrenswert zu sein. Durch das Tanzen bekommt sie mehr Selbstvertrauen und eine neue Lebenslust. Doch dann kommt ein Schock, ihre Haare fangen an aus zu fallen, eine unheilbare Störung ist diagnostiziert. Mareikes Welt bricht zusammen.
Besonders beeindruckend an dem Film ist, wie Regisseurin Katinka Feistl ohne viel zusätzlichen Schnickschnack alle Gefühle der Hauptdarsteller klar rüberbringt, mit viel Humor aber auch Tiefsinnigkeit. Im Großen und Ganzen ein unterhaltsamer Film der einem einen guten Einblick in das Leben einer fünfzehn Jährigen in dieser Situation gibt.
gesehen von Melanie Buchholz