Die EOFT 18/19 war das erste Mal, dass ich die schon seit 2001 existierende Outdoor-Filmtour besuchte. Jedes Jahr tourt diese mit einem unterschiedlichen Programm durch 14 Länder in Europa und zeigt Kurzfilme rund um die Themen Outdoor und Extremsport. Die Veranstaltung hat Eventcharakter mit einer Anmoderation und einem Gewinnspiel in einer Pause. Es wurden insgesamt acht Filme gezeigt, die alle für sich alleine stehen:
North of Nightfall
Der erste Film handelte von vier Mountainbikerin, die bei der Suche nach der ultimativen „Line“ auf die unbewohnte Axel-Heiberg-Insel fliegen. Diese befindet sich in der kanadischen Arktis. Neben viel Action werden dem Zuschauer vor allem atemberaubende Bilder von Gletschern, Fjorden und vegetationsloser Landschaft gezeigt. Bei der Recherche setzen sich die Mountainbiker auch mit den Arbeiten einer Forscherin auseinander, die auf der Insel über Gletscher forscht. Der Zuschauer soll dadurch vermutlich zum Nachdenken über die Erderwärmung angeregt werden, was zum Teil geling. Man erhält trotzdem das Gefühl, die Naturaufnahmen dienen mehr dazu, die Action aufzuwerten, als wirklich eine bleibende Empfindung zu generieren.
A to B Rollerski
Ein Film über die exotische Sportart des Rollerskiing. Er berichtet über den Letten Raimonds Dombrovski, der 1988 und 2014 jeweils die gleiche Tour vom Norden Kanadas bis zur Grenze Mexikos machte. Ein humorvoller Zusammenschnitt aus alten und neuen Filmaufnahmen.
The Frenchy
82 Jahre hat der Franzose Jacques Houots schon in den Beinen. Dennoch lässt er sich den Spaß an Sport in den Bergen nicht nehmen. Ob Ski oder Mountainbike, Jacques verbringt so viel Zeit wie es geht beim Sport. Im Portrait wird dem Zuschauer nahegelegt, sich von Rückschlägen im Leben nicht unterkriegen zu lassen. So überwältigte der Franzose schon einige gesundheitliche Rückschläge und es geht ihm besser denn je.
Frozen Mind
In der Reihe durfte ein Snowboard-Film natürlich nicht fehlen. Frozen Mind erzählt über Freeriding in Frankreich. Neben tollen Aufnahmen hat der Film allerdings nicht so viel zu bieten. Was bei den anderen Filmen meist gut gemacht wurde –eine runde Story erzählen- habe ich hier eher vermisst.
Viacruxis
Dieser Film fiel vermutlich am meisten aus der Reihe. Nicht qualitativ sondern in Bezug auf das Genre. Der Trickfilm war eine gelungene Abwechslung zu den anderen Filmen. Zwei Bergsteigern wiederfährt beim Besteigen eines Berges eine unglücklich fantastische Wendung.
8000+
Über 8000m Höhe will der Franzose Antoine Girard mit seinem Gleitschirm erreichen. Dazu startet er vom pakistanischen Skardu und steigert seine Höhe von Tag zu Tag. Er übernachtet in seinem Zelt auf Flächen, die ihm geeignet für Start und Landung erscheinen. 8000+ ist mein Lieblingsfilm des Abends. Absolut tolle Bilder und eine Geschichte, die den Zuschauer nochmal über die Grenzen des Möglichen nachdenken lässt.
Mbuzi Dume – Strong Goat
Tom Betz verlor im Alter von 8 Jahren im Zuge einer Krebserkrankung sein Bein. Nun versucht sich Tom zusammen mit seinem damaligen Arzt mit der Besteigung des Kilimandscharo. Beim Aufstieg kommen beide Darsteller an ihre Grenzen. Eine fraglos beachtenswerte Leistung, die schön im Film übermittelt wird.
THE A.O.
Nur wenige Menschen sind in der Lage eine Kletterroute des Grades 9b zu meistern. Der Tscheche versucht sich in dem Film an der „Silence“, eine Route mit dem Schwierigkeitsgrad 9c. Diese bringt ihn an seine physischen Grenzen, was ihn dazu zwingt neue Methoden auszuprobieren. Das Gesicht der Filmtour wird seiner Bürde gerecht. Eine tolle Geschichte mit tollen Bildern.
Abschließend lässt sich sagen, dass die E.O.F.T ein tolles Programm auf die Beine gestellt hat, was großen Spaß machte zu sichten.
(Gesehen von Caspar Dietrich)