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Ein Haus am Ende der Welt 93 Min., Drama, USA 2004 REGIE: Regie: Michael Mayer DARSTELLER: Colin Farrel, Dallas Roberts, Robin Wright, Sissy Spacek |
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Regie: Michael Mayer
Kinostart: 09. Dezember 2004
"Ein Haus am Ende der Welt" ist eine kleine Independentproduktion, die durch eine einfühlsame, tiefgründige Geschichte und eine souveräne darstellerische Leistung hervorsticht. Es ist die zweite Verfilmung eines Werkes von Michael Cunningham. Die erste war die erfolgreiche Adaption von "The Hours". Für den Film "Ein Haus am Ende der Welt" hat der Autor beim Drehbuch mitgeschrieben und Newcomer Michael Mayer hat sein Regiedebüt damit relativ erfolgreich abgelegt.
Der Film befasst sich mit der Darstellung vom Leben in den 70ern und 80ern. Der Regisseur hat versucht, das Lebensgefühl und die Atmosphäre dieser zwei interessanten Zeitabschnitte durch eine kleine Geschichte von drei Freunden an den Zuschauer zu übermitteln und ihn damit anzustecken. Es geht um die Menschen und ihre Lebensauffassung. Aus diesem Grund war die Wahl der Schauspieler so wichtig für den Film. Ihr authentisches, nicht übertriebenes Spiel verleiht dem Film ein gewisses natürliches Flair. Es sind keine Stars der Popkorn-Liga, sondern Charakterdarsteller, die sich erfolgreich bemühen gute Rollen zu spielen.
Im ersten Teil des Filmes geht es um einen Jungen, der nach und nach alle Mitglieder seiner Familie verliert und am Ende auf sich selbst gestellt ist. Der unattraktive Teenager Bobby Morrow lernt in der Schule einen anderen Außenseiter Jonathan kennen. Zusammen machen sie erste Experimente mit Drogen, haben gleichgeschlechtriegen Sex und hören coole Musik, also verschwenden einfach nicht ihre kostbare Jugend. Jonathan stellt seinen neuen Freund seiner Familie vor, welcher auch in Kürze von den Eltern als ihr eigener Sohn aufgenommen wird. Die beiden sind wie zwei Brüder und ihre Beziehung entwickelt sich zu einer tiefen Freundschaft. Im Hause herrscht eine totale Idylle - die Mutter (Sissy Spacek) raucht mit beiden zusammen Graß, hört ihre Musik und lässt sich sogar von Bobby zu einem Tanz, der sehr innig und intim wirkt, einladen. Alle sind happy und lieben sich.
Es vergehen Jahre und aus einem hässlichen Teenager ist ein sexy, gut aussehender Colin Farrel geworden. Jonahtan (Dallas Roberts) ist schon lange ausgezogen und lebt in New York. Bobby dagegen (Colin Farrel) lebt noch bei seinen Adoptiveltern und arbeitet in einer Bäckerei. Doch es wird auch für ihn langsam Zeit das Elternhaus zu verlassen und seinen eigenen Weg gehen. Er sucht Jonahtan auf und zieht zu ihm in die Großstadt. Seine emotionale Reise beginnt als er in New York ankommt und ein drittes Mietglied der freizügigen WG von Jonathan und Claire (Robin Right Penn) wird. Bald teilt Bobby mit Claire nicht nur das Dach über den Kopf, sondern auch das Schlafzimmer. Sie verlieben sich und fangen eine total unkonventionelle Beziehung an, die mit einem Baby endet. Doch die Gefühle zu seinem inzwischen komplett auf Männer orientierten Freund verlieren im Laufe der Jahre nicht an Stärke. Die beiden fühlen sich immer noch auf irgendeine Weise zu einander hingezogen. Aus Liebe zu Claire und richtiger Männerfreundschaft mit Johnatan entwickelt sich eine Dreiecksbeziehung, die in einem Haus am Ende der Welt ihr Ende findet.
Es ist ein Drama, das alle Aspekte zwischenmenschlicher Beziehungen, sei sie zwischen zwei Männern oder zwischen Mann und Frau, beinhaltet. Man begleitet diese drei Persönlichkeiten auf ihrem Weg und lebt durch die detaillierte Erzählweise förmlich mit ihnen ihr Leben. Die Geschichte wirkt sehr realistisch, weil sie auch ohne große Ereignisse und Schicksaalschläge in bester Hollywoodmanier, die den armen Zuschauer zu Wasserfällen zwingt, auskommt. Freunde des kleinen, aber feinen Independentfilmes sollten diesen gelungenen melancholischen Trip in die nicht so wilden 70er und unkitschigen 80er auf keinen Fall verpassen. Eine authentische Geschichte, die zum Nachdenken anregt und über Liebe, Freundschaft, Sehnsucht, Beziehungen und alle anderen Sachen, die zum Leben gehören, handelt. Mehr braucht man ja auch nicht zu sagen...
Gesehen von Xenia Sigalova