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In den sueden 4000

Daten

In den Süden (Vers le sud)

105 Min., Frankreich 2005

REGIE: Laurent Cantet

DARSTELLER: Charlotte Rampling, Louise Portal, Karen Young

 

Regie: Laurent Cantet

Kinostart: 21.September 2006

Haiti in den 70er Jahren: betuchte Frauen jenseits der 40 kommen in ein Hotel am Strand von Haiti, um weit weg von ihrem tristen Zuhause bei Drinks, Sandwiches und Sex mit einheimischen Schwarzen auch emotionale Erfüllung zu finden. Dass diese eine Illusion war, erkennt gegen Ende des Films zumindest Ellen (Charlotte Rampling), die ihre verletzliche Seite hinter ihrer spitzen englischen Zunge versteckt. Denn so liberal und nüchtern sie sich gibt, ist sie doch in den Schwarzen Legba verliebt.

In Brenda (Karen Young) findet sie eine Konkurrentin um die Gunst des jungen Mannes. Letztlich jedoch bleibt alles eine Geschäftsbeziehung: "Wenn du sie nicht bezahlen willst, dann mach ihnen halt Geschenke..." sagt Ellen einmal zu Brenda. Die Symbiose funktioniert scheinbar perfekt: die Schwarzen bekommen Aufmerksamkeit, materielle Zuwendungen und einen Ruhepol zu ihrem von Bürgerkrieg bestimmten Alltag. Die Frauen bekommen Geborgenheit, das Gefühl, begehrt zu werden. Dass die tropische Idylle nichts mit der Realität zu tun hat, merken die Frauen, als eines Morgens zwei nackte schwarze Leichen am Strand liegen, ein Mann und eine Frau. Der Mann ist Legba.

In ruhigen Bildern, ohne Hektik wird die Geschichte um die drei Frauen auf der Suche nach dem Glück geschildert, doch nie so, dass es langweilig wird. Das liegt in erster Linie an den drei grandiosen Hauptdarstellerinnen, die es schaffen, Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit zugleich zu vermitteln. Gleichzeitig schafft es aber Regisseur Laurent Cantet, eine Atmosphäre zu schaffen, die die Welt der 70er Jahre entstehen lässt, ohne museal zu wirken. Aus der Buchvorlage übernimmt Cantet auch die interview-artigen Monologe der Hauptpersonen, die er konsequent direkt in die Kamera erzählen lässt, was die Handlung gekonnt bricht und einen hohen Grad von Authentizität erreicht, ohne pseudo-dokumentarisch zu wirken. "In den Süden" ist ein beeindruckender Film, der noch lange nachhallt.

 

Gesehen von Johannes Prokop

 

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