MC18 NOV17x2

Open menu

Social Media Icons Shop 55

 

Im Kinofoyer

Regisseurin Agata Wozniak,- Dikussion im Foyer nach der München-Premiere von "Es war einmal"

Es gibt erfreulichere Gründe für Heimfahrten von Kindern, als dem drohenden Zerfall der eigenen Familie zuzusehen. Wenn man, wie in diesem Fall, auch noch Regisseurin ist und den Prozess filmisch dokumentiert und sehr eng mit diesen Menschen, den Eltern und den vier Geschwistern verbunden ist, kann so ein Film zu einer großen Herausforderung werden.

 

Agata Wozniak hat sich in dieses filmische Abenteuer begeben, hat durch die große Nähe zu diesen Menschen, die alle gemeinsam mit ihr in einem Haus auf einem Hügel, umgeben von einem großen Garten leben bzw. gelebt haben, einen direkten unverstellten Zugang zu den Protagonisten erhalten und hat sich selbst per Voice-Over zur Erzählerin und Teil des Geschehens gemacht.

 

Dabei sind ihr leise Beobachtungen und Momente der Wahrhaftigkeit gelungen, die eine Innensicht in die liebenswerte und zugleich absurde Architektur der wohl meisten Familien erlauben. Da kommen sich fremde Menschen zusammen, verlieben sich, haben Kinder, die selbst wieder höchst unterschiedliche Charaktere sind und bewältigen Jahrzehntelang gemeinsam dieses komplexe Unterfangen was man Leben nennt.

 

Vor dem Rio-Kino

Es wurde noch lange vor dem Kino diskutiert über "Es war einmal"

Der Film setzt ganz entschieden auf Bildsprache, wohl dosierte Musik und Atmos und macht auf poetische Weise spürbar, was es mit der ganzen Familie anstellt, wenn die Eltern sich nicht verstehen, häufig streiten bzw. sich anschweigen. Als die Mutter Konsequenzen ergreift und auszieht, legt sich das wie ein bleierner Schleier über die zuvor von den Kindern als harmonisch erlebte Jugend. Wie viel dieser leisen Traurigkeit der Kinder ist Erwachsenwerden, ist Abnabelungsprozess und wieviel der einstigen Geborgenheit lässt sich bewahren?

 

Aber auch die streitenden Eltern leiden, vermissen sich, erinnern sich an ihre ersten Begegnungen, die Gefühle, die unter einer langen Zeit der sich ständig wiederholenden Alltagspflichten verschüttet wurden.

 

So unverstellte Einblicke, teils heitere, teils traurige aber immer sehr glaubwürdige Annäherungen an das, was eine Familie in ihrem Innersten zusammenhält, sind äußerst selten auf der dokumentarischen Leinwand zu sehen. Sehenswert!

 

Mittwoch, 11.5. um 14 Uhr im Atelier 1 (DOK.fest München)

Neu im Shop

Banner Regie GK 4000

Weitere neue Artikel

Es kommt spät, aber es kommt,- ein kompaktes, bezahlbares 2.4 GHz Funksystem für Semi-Profi Einsätze von Sennheiser

Einen passenden Prompt eingeben und ein perfektes Video samt Tonspur erhalten? Meta macht es angeblich möglich...

Warum Detektivfilme, wenn es um Kombinatorik, um Rätsel und Spannung geht, bis heute so beliebt sind...

Warum nur hat das Kino immer über sich selbst reflektiert? Der Film selbst spielte immer wieder in Filmen eine Rolle...

Lesen Sie einen aktuellen Testbericht zum Schnittprogramm Movavi Editor 2024

Teile des Zombiefilm Remakes von "28 Tage Später" wurden mit einem 15 Pro Max Smartphone gedreht

Von Jäger des verlorenen Schatzes über Lara Croft: Tomb Raider,- Archäologie hat im Kino vielfältige Spuren hinterlassen...

Zum Weltkindertag: Welche Filme für Kinder sind richtig gut, zauberhaft und absolut lohnend, entdeckt zu werden? Die ultimative Liste...

Warum Arthouse-Filme wahrscheinlich benachteiligt werden, wenn sie von Netflix & Co, für schlechte Internetverbindungen optimiert werden...

Premiere Pro und After Effects bekommen mächtige Verbesserungen spendiert, die viel Zeit sparen...

Krankenhäuser sind wie Brenngläser für menschliche Schicksale, -kein Wunder, dass so viele Filme und Serien genau dort angesiedelt sind...

Warum große Katastrophen die Zuschauer seit Anfang der Filmgeschichte bis heute in die Kinos gelockt haben...