MC18 NOV17x2

Social Media Icons Shop 55

Virgin of Lust

 

Virgin of Lust

 

Regie: Aturo Ripstein

 

Was ich haben will, das krieg ich nicht und was ich kriegen kann das gefällt mir nicht (Fehlfarben).
Im nachhinein bereue ich, dass ich nicht früher den Kinosaal verlassen habe. Doch die Angst vielleicht das beste vom Film zu verpassen, ließ mich ausharren. Und so fiel ich die nächsten 2 1/2 Stunden in einer Phase zwischen Halb- und Tiefschlaf, aus der ich des öfteren unsanft von türmenden, über Sitzreihen springenden Zuschauern gerissen wurde. Der Wunsch etwas haben zu wollen, was ich nicht bekam und bis zum bitteren Ende dafür zu warten, konnte ich zumindest mit dem Protagonisten Ignacio, einem Kellner im Cafe Orfelia im Mexiko Stadt der 40er Jahre teilen. Ignacio begehrt die Prostituierte Lola, ihre Liebe wiederum gehört einzig und allein dem

Wrestling-Kämpfer Gardenia, der allerdings partout kein Interesse mehr an Lola zeigen will. Die alkoholkranke und opiumsüchtige Lola zergeht abwechselnd in Traurigkeit und Selbstmitleid und in einem besonders großzügigen Moment gestattet sie dem liebeskranken Ignacio ihre Füße zu küssen und ihr bei Erzählungen aus ihrem Leben zu lauschen.

In das sadomasochistische Spiel der beiden wird zeitweise der bereits erwähnte Wrestler einbezogen. Doch um hier irgendwelchen Missverständnissen vorzubeugen, Sex haben die beiden nie. Hier bleibt die Zuschauererwartung genauso unerfüllt wie Ignacios Wunschträume. Lola kompensiert lediglich ihren Schmerz indem sie Ignacio leiden läßt. Mehr geschieht nicht zwischen den beiden. So dreht sich die Geschichte pausenlos im Kreis wie eine Spirale bis der Zuschauer vom anschauen müde geworden ist und wieder in einen gelangweilten Dämmerzustand verfällt.

Nett ist der Versuch in die Geschichte den spanischen Bürgerkrieg und die Herrschaft Francisco Francos einzuflechten. Doch so richtig mag es Regisseur Arturo Ripstein nicht gelingen. Und als wären Ignacios Qualen nicht schon schlimm genug, so wird dieses Motiv auch noch ein wenig in Richtung Zuschauerraum ausgeweitet, indem Ripstein seine Protagonisten und einige Gäste des Cafes singen lässt. Natürlich über Franco, man muß ja einen Bezug zur Zeit schaffen. Positiv fallen lediglich die warmen Farben der Bilder ins Auge, die zugleich eine geheimnisvolle Atmosphäre schaffen. Schade nur, dass sie mehr versprechen als der Film halten kann.

 

Gesehen von Birgit Bagdahn

 

Neu im Shop

Banner Regie GK 4000

Weitere neue Artikel

Es kommt spät, aber es kommt,- ein kompaktes, bezahlbares 2.4 GHz Funksystem für Semi-Profi Einsätze von Sennheiser

Einen passenden Prompt eingeben und ein perfektes Video samt Tonspur erhalten? Meta macht es angeblich möglich...

Warum Detektivfilme, wenn es um Kombinatorik, um Rätsel und Spannung geht, bis heute so beliebt sind...

Warum nur hat das Kino immer über sich selbst reflektiert? Der Film selbst spielte immer wieder in Filmen eine Rolle...

Lesen Sie einen aktuellen Testbericht zum Schnittprogramm Movavi Editor 2024

Teile des Zombiefilm Remakes von "28 Tage Später" wurden mit einem 15 Pro Max Smartphone gedreht

Von Jäger des verlorenen Schatzes über Lara Croft: Tomb Raider,- Archäologie hat im Kino vielfältige Spuren hinterlassen...

Zum Weltkindertag: Welche Filme für Kinder sind richtig gut, zauberhaft und absolut lohnend, entdeckt zu werden? Die ultimative Liste...

Warum Arthouse-Filme wahrscheinlich benachteiligt werden, wenn sie von Netflix & Co, für schlechte Internetverbindungen optimiert werden...

Premiere Pro und After Effects bekommen mächtige Verbesserungen spendiert, die viel Zeit sparen...

Krankenhäuser sind wie Brenngläser für menschliche Schicksale, -kein Wunder, dass so viele Filme und Serien genau dort angesiedelt sind...

Warum große Katastrophen die Zuschauer seit Anfang der Filmgeschichte bis heute in die Kinos gelockt haben...