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Daten

96 Min., USA 2015

REGIE: Nima Nourizadeh
DREHBUCH: Max Landis
KAMERA: Micheal Bonvillain
SCHNITT: Andrew Marcus, Bill Pankow
MUSIK: Marcelo Carvos
KOSTÜME: David C. Robinson

DARSTELLER: Jesse Eisenberg, Kristen Stewart, Topher Grace, Connie Britton, Walton Goggins

 

Regie: Nima Nourizadeh

 

Kinostart: 15. Oktober 2015

 

Inhalt

 

In einer kleinen Stadt lebt der junge, unmotivierte Mike (Jesse Eisenberg), der an episodenhaften Panikattacken leidet und sein Leben nicht auf die Reihe bekommt. Zusammen mit seiner Freundin Phoebe (Kristen Stewart), die seine einzige Stütze im Alltag ist, gibt er sich einem gammelig-lässigen Kiffer-Dasein hin. Sein Leben erhält eine scharfe Wendung, nachdem er vor dem Supermarkt, in dem er arbeitet, von CIA-Killern angegriffen wird. Überraschenderweise ist es nicht Mike, der aus diesem Gefecht nicht lebend herauskommt: Ohne zu zögern und es selbst zu begreifen, tötet er die Killer auf effiziente und brutale Weise.

 

Nach und nach findet er heraus, dass er ein Schläfer-Agent ist. Die Killer werden vom neuen CIA-Chef Adrian Yates (Topher Grace) geschickt, um damit ein altes Agentenprogramm seiner Rivalin Victoria Lasseter (Connie Britton) auszulöschen. Im Rahmen seines neuen Programms bildet Adrian psychopathische Straftäter zu Killermaschinen aus, die er der Reihe nach auf Mike loslässt. Victoria kommt ihm jedoch zuvor, indem sie den Agenten Mike erneut aktiviert. Dadurch erweckt sie in ihm beinahe übermenschliche Kampffähigkeiten aus seinem früheren Agentenleben. Da Victoria nach dem Scheitern ihres Programms Mikes Gedächtnis gelöscht hat, weiß er nichts mehr von seinen Fähigkeiten und wird daher immer aufs Neue davon überrascht. Mit seiner Freundin Phoebe begibt er sich nun auf die Flucht, gerät immer wieder in blutige Kämpfe und findet heraus, dass seine neuen Talente nicht das einzige sind, was ihm verheimlicht wurde.

 

Kritik

 

Der Regisseur, Nima Nourizadeh, wurde durch sein erfolgreiches Filmdebüt Project X im Jahr 2012 bekannt. Als „Filmemacher der neuen Generation“ wird in Hollywood viel Hoffnung in ihn gesetzt. Seine Herangehensweise an das Action-Comedy-Genre soll frisch und neu sein. Obwohl ich selbst kein begnadeter Actionfilm-Fan bin und nicht besonders auf Hau-drauf-Humor stehe, hatte ich, nachdem ich mir den Kurzinhalt des Films durchgelesen habe, eine gewisse Erwartungshaltung aufgebaut. Das Cover mit dem Untertitel „Die kiffenden Killermaschinen“ und die Kurzbeschreibung erinnern mich an eine Mischung aus dem trashig-verstörenden John dies at the end und dem atmosphärisch-benebelten Fear and Loathing in Las Vegas. Diese Erwartung wird leider gar nicht erfüllt. Auch wenn die Kameraführung oft raffiniert ist, den Einstellungen, vor allem  den Detailaufnahmen, sowie den Farben eine gewisse Ästhetik anhaftet, wiegen sie die inhaltlichen Schwächen des Films nicht auf.

 

American Ultra ist als Komödie ausgeschrieben und dennoch kann er mir in keiner einzigen Szene auch nur ein Schmunzeln abgewinnen. Der Humor ist durchgehend platt, vorhersehbar und besonders die Dialoge unfassbar schwach. Als es zu einem Wortgefecht zwischen Adrian und Victoria kommt, das offensichtlich humorvoll sein soll, erinnert mich das höchstens an einen Austausch von Beleidigungen auf dem Pausenhof. Mit dem groß angekündigten Drogenkonsum und dem Trip, auf dem die Helden durch die Abenteuer gehen sollen, wird im Film kaum gearbeitet. Die Tatsache, dass das Pärchen am Anfang und gegen Ende des Films kifft, soll für das Publikum wohl witzig genug sein.

 

Das größte Problem dieses Films beschreibt eigentlich bereits der Regisseur selbst: Der Film soll nämlich eine „einzigartige Mischung aus vielen scheinbar widersprüchlichen Elementen sein.“ Nourizadeh will in diesem Streifen alles auf einmal unterbringen: Eine ergreifende Liebesgeschichte, effektvolle Action-Szenen, brutale Gewalt, Slapstick-Humor und Satire auf den US-Geheimdienst. Dadurch schafft der Regisseur eine unstimmige Collage und flache, unentwickelte Charaktere. Die überzeichneten Bösewichte der CIA kann man schwer als Satire auffassen, wenn Jesse und Kristen in der Szene vorher eine tief rührende, an der klassischen Dramaturgie orientierte Liebesszene spielen.

 

Eindeutig positive Credits gehen lediglich an den Cutter des Trailers, der es schafft, aus einer so langweilig-platten Story einen Zusammenschnitt zu produzieren, der den Eindruck vermittelt, man könnte an diesem Streifen wirklich seine Freude haben. Die Realität sieht dann leider anders aus: Außer der Figur Laugher lacht in diesem Film niemand.

 

Ich persönlich würde den Film nicht empfehlen, weil er versucht, viele Ebenen filmischen Erzählens zu verbinden, dabei aber auf beinahe allen enttäuscht.

 

gesehen von Anna Cvetkov

 

 

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