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Atash - Durst

 

 

Atash - Durst

Daten

Atash - Durst

110 Min., IL, Palästina 2004

REGIE: Tawfik Abu Wael

DREHBUCH: Tawfik Abu Wael
KAMERA: Assaf Sudri
SCHNITT: Galit Shaked-Shaul

MUSIK: Wissam M. Jibran

DARSTELLER: Roba Blal, Hussein Yassin Mahajne, Amal Bweerat, Jamila Abu Hussein, Ahmad Abed el Gani

Regie: Tawfik Abu Wael

Kinostart: 15. April 2005

Seit zehn Jahren lebt Abu Shukri mit seiner Familie in der Einöde. Die älteste Tochter Gamila war damals schwanger geworden, ohne verheiratet zu sein und hatte so schwere Schmach über die Familie gebracht. Die von der patriarchalischen Kultur auferlegte Pflicht des Vaters wäre es gewesen, Gamila zu ermorden, um die Familie reinzuwaschen. Er hatte die Flucht aus der Gemeinschaft gewählt. Seither lebt die Familie auf dem verlassenen Hof. Mutter, Töchter und Sohn wollen der Langeweile des Einsiedlertums entfliehen, wollen nicht zu einem Leben als Ausgestoßene verdammt sein. Sie haben Durst nach Leben. Aber Abu Shukri will seinen Entschluß nicht angezweifelt sehen. Er muß seine Autorität wahren. Als er schließlich im Begriff ist, eine Wasserleitung fertigzustellen, ahnt die Familie, dass ihr Schicksal besiegelt ist und dieser triste Ort für immer zu ihrer Heimat werden soll.

Langsam und wortkarg entfaltet sich diese intime Geschichte über Liebe, Hass, Familie, Einsamkeit und die Rolle von Mann und Frau. In ruhigen, symbolreichen Bildern wird der familiäre Konflikt gezeichnet und gewährt Einblick in die Struktur der Kleinstzelle der palästinensischen Gesellschaft. Die Figuren sind liebevoll, subtil und menschlich würdevoll herausgearbeitet. Für die Umsetzung dieses gesellschaftskritischen Filmes suchte und fand Tawfik Abu Wael die Schauspieler in seinem palästinensischen Heimatort Um el-Fahim. Abgesehen von Hauptdarstellerin Roba Blal sind alle Darsteller Laien, waren sogar noch nie in ihrem Leben in einem Kino. Bis kurz vor Ende der Dreharbeiten ließ Abu Wael die Schauspieler über den Ausgang der Geschichte im Unklaren. So konnten sie sich immer auf die momentanen Gefühle ihrer Figur konzentrieren und authentischer arbeiten. Der Film wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter auch der FIPRESCI-Preis (Cannes).

 

gesehen von Sophie Gudenus

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