Daten |
109 Min., USA, Kanada 2016 REGIE: Tim Miller DARSTELLER: Ryan Reynolds, Morena Baccarin, Ed Skrein, T. J. Miller, Gina Carano, Andre Tricoteux, Brianna Hildebrand, Leslie Uggams, etc. Foto: 20th Century Fox Presse Service |
Regie: Tim Miller
Kinostart: 11. Februar 2016
Mit Deadpool kommt der Superheldenfilm des Jahres in die deutschen Kinos! Oder warte, war das...
Inhalt:
Wade Wilson ist Söldner und hat einen sehr schrägen Humor. Als er erfährt, dass er Krebs im Endstadium hat, erklärt er sich bereit, an einem riskanten Experiment im Labor des eiskalten Ajax teilzunehmen, dass ihn davon heilen soll und ihm gleichzeitig übermenschliche Kräfte, aka sehr schnelle Regenerationsfähigkeiten, geben soll.
Doch anders als erwartet, ist Ajax Ziel vor allem daran interessiert, menschliche Todesmaschinen zu entwickeln und Wades Preis für das Überleben ist sein Aussehen. So kann er seiner Freundin Vanessa nicht mehr unter die Augen treten und macht sich nach der Flucht aus dem Folterlabor auf die Suche nach Ajax, damit dieser in wieder "zurückverwandelt". Dafür schlüpft Wade aber in einen rot-schwarzen Anzug, nennt sich Deadpool und geht auf der Suche nach Ajax auch über Leichen...
Kritik:
"Der Krebs ist nur in in meiner Leber, Lunge, Prostata und in meinem Gehirn. Alles Dinge, ohne die ich leben kann." Mit einer gehörigen Prise schwarzen Humor, bissigen Kommentaren und vielen ironischen Gimmicks ist Deadpool nicht der durchschnittliche Superheld, seiner Meinung nach sogar gar keiner. Der auf dem beliebten Comic basierenden Film dreht sich um die Entstehungsgeschichte Deadpools und verbindet diese dabei mit der X-Men-Reihe.
In diesen Film bin ich mit sehr hohen Erwartungen gegangen, trotz dem Wissen, dass hohe Erwartungen selten erfüllt werden. Irgendwo zwischen Deadpools pinken Rucksack, seinen Witzen und den vielen Actionszenen wurden diese Erwartungen jedoch noch gesprengt von der Großartigkeit, die dieser Film mit sich bringt. In der Storyline unterscheidet der Film sich nicht wesentlich von jedem Superhelden-Film, wohl aber in der Umsetzung.
Deadpool ist ganz typisch, der klassische Anti-Superheld, der mit seinen Flachwitzen (davon hat er sehr viele) und Kugeln (meistens davon nur sehr wenige) um sich schmeißt. In seiner Rolle ist er sehr nah am Comic-Original und wird durch Ryan Reynolds, der Deadpool bereits bei "X-Men: Wolverine" verkörperte, mit Bravour dargestellt.
Die Actionszenen sind zahlreich, spannend und lustig. Auch hier vergisst Deadpool nicht, ironisch über Kampfart etc. zu lästern. Klar wird wie bei jedem Superheldenfilm heutzutage mit CGI nicht gespart, es wurde jedoch sehr gut gemacht und gibt manchmal Szenen noch das gewisse Etwas (beispielsweise der Eingangszene). Dafür hat man meist leider sehr schnelle Cuts, aber auch das ist wohl aus heutigen Actionfilmen nicht mehr wegzudenken.
Regelmäßig durchbricht Deadpool die 4. Wand und schafft so, was wenigen Filmen vergönnt ist: Der Hauptcharakter setzt sich nicht nur mit seiner Situation auseinander, sondern auch damit, wie seine Situation auf andere wirken mag. Das bindet noch mehr in den Film und macht es ungewohnt interaktiv.
Der Film ist definitiv für jeden was, der gerne lacht und Action mag. Für Romantiker gibt es natürlich auch eine süße Liebesgeschichte, wenn auch eine etwas ungewöhnliche. Jeder Deadpool-Fan wird sich vor lauter Referenzen dumm und dusselig freuen, vermutlich aber noch mehr wollen. Doch auch für diesen Fall wurde gesorgt: Nachdem ihr Deadpool genossen habt, könnt ihr euch schonmal auf die angekündigte Fortsetzung freuen...
Insgesamt: Saukomisch, etwas brutal, sehr vulgär - So wie man Deadpool eben kennt! Nicht lange überlegen, rein gehen! (Außerdem: Bis nach dem Abspann bleiben!)
Gesehen von Theresa Koehnsen.