MC18 NOV17x2

Social Media Icons Shop 55

Kinosaal Rot 4000

Internationales Programm



Regie: Richard Roxburgh, Drehbuch: Nick Drake, Kamera: Geoffrey Simpson, Schnitt: Suresh Ayyar, Musik: Basil Hogios, Darsteller: Eric Bana, Franka Potente, Marton Csokas
Originalfassung: Englisch

 

In ruhigen Bildern erzählt Richard Roxburgh die Kindheitsgeschichte des Philosophieprofessors Raimund Gaita, der mit seinen Eltern im Alter von vier Jahren nach Australien auswandert.

Die Zeiten sind hart, das Auskommen karg und für Gefühle ist kein Platz. Letztere jedoch lassen sich nicht unterdrücken: regelmäßig kommt es zu kurzen, heftigen Ausbrüchen von Gewalt, Verlangen, Eifersucht- und Verzweiflung. Auch wenn der Titel vor allem die Beziehung zwischen Raimund (wirklich mal wieder ein beachtliches Kinder-Schauspieltalent) und seinem Vater Romulus (Eric Bana) in den Fokus rückt, ist eigentlich Christina (Franka Potente) Dreh und Angelpunkt der Geschichte. Denn ihre Gier nach Leben, Liebe und Leichtigkeit ist es letztlich, die nicht nur sie, sondern auch ihre Männer in die Verzweiflung stürzt. Und mitten drin ein kleiner Junge, der nicht nur mit dem Großwerden klar kommen muss, sondern auch die Stärke zeigen muss, die die Erwachsenen vermissen lassen.

Dramaturgisch schwächelt der Film etwas; als Vater und Sohn endgültig auf sich alleine gestellt sind, zieht sich der Film dann doch etwas länger, als man es zunächst vermutet hat. Belohnt wird man dafür allerdings mit einer liebevollen 60er Jahre-Ausstattung sowie grandios wild-(un)romantischen Landschaftsaufnahmen Australiens. Nicht zuletzt gibt es beachtliche schauspielerische Leistungen zu sehen – vor allem von Eric Bana, der dem Vater Romulus gleichzeitig Durchsetzungskraft und Verletzlichkeit verleiht. Insgesamt ein sympathischer, unaufgeregter Film, der es nicht nötig hat, mit großen Worten daherzukommen.

 

Gesehen von Johannes Prokop

 

Banner Regie GK 4000

Weitere neue Artikel

Geheimagenten sind im Kino zu schillernden Figuren geworden, was macht Agentenfilme so attraktiv?

Wie kommt das Alter auch jenseits romantisierender Almöhi- oder Harald & Maude Geschichten realistisch im Kino vor? Eine Suche...

Ist es das magische Blau, ist es das luxoriöse Umfeld oder warum hat das Kino sie immer wieder thematisiert?

Das Wahlmotto eines Zirkus, "Menschen, Tiere, Sensationen" könnte auch für das Kino gelten...

Regie ist ein so leidenschaftlicher Beruf, dass man kaum glauben kann, wie gelangweilt und uninspiriert manche Regisseure arbeiten

Räumen wir doch mal mit ein paar Unklarheiten, was die Lichtstärke von Objektiven bezogen auf die Bildgröße angeht, auf...

Arri hat eine neue, kompakte 65 mm Alexa vorgestellt, die das Drehen im größeren Format erleichtern soll

Der Sora KI Videogenerator ist ab sofort für Jeden verfügbar und produziert aus Textprompts realistische Videoszenen

Obwohl die Welt gerade viele Verwerfungen aushalten muss, Weihnachtsfilme geben uns den Glauben an ein besseres Miteinander wieder...

Die Darstellung von Prostitution im Film kann zutiefst realistisch aber auch unfassbar klischiert sein. Wo liegen die dünnen Trennlinien?

Dass es tatsächlich immer noch etwas kleiner geht, beweist DJI mit seinen neuen Mini-Funkstrecken

Was Film-Fans über die optimale Bandbreite und Internetgeschwindigkeit wissen sollten