Regie: Timm Kroger
Dauer: 118 Minuten
Kinostart: Oktober 2023
Deutschland, Österreich, Schweiz 2023
Die Theorie von Allem, 2023, von Regisseur Timm Kröger, befasst sich mit den Erlebnissen des jungen Doktoranden, Johannes Leinert (Jan Bülow), der sich 1962 auf einen Physikkongress in die Schweiz begibt. Als sich der Wissenschaftler, der auf diesem Kongress einen Vortrag halten soll, verspätet, vertreiben sich die geladenen Gäste die Zeit mit ausgelassenen Dinnerpartys und Skifahren. Während Johannes und die anderen Gäste auf den besagten Wissenschaftler warten, gehen im Hotel und dessen Umgebung mysteriöse Dinge vor sich. Im Laufe dieser teils erschütternden Ereignisse, welche mehrere Morde miteinschließen, lernt Johannes eine Junge Pianistin namens Karin (Olivia Ross) kennen, die direkt sein Interesse weckt.
Gestalterisch ist „Die Theorie von Allem“ kreativ umgesetzt. Die Darstellungsweise in Schwarz-Weiß kann in Bezug hierauf als stilistisches Mittel gesehen werden, welche die negativ-pessimistische Natur des Genres, Film Noir, gekonnt untermalt. Dass sich die Handlung, großteilig in der Erinnerung des Hauptcharakters abspielt, wird durch die farblose Umsetzung ebenfalls verstärkt. Licht und Schatten Verhältnisse sowie Musik, gehen mit den Ereignissen des Films einher und schaffen zumeist eine beklemmende, teils furchteinflößende Atmosphäre. Auch werden an manchen Stellen sehr explizite Bilder gezeigt, welche sich jedoch nur auf vereinzelte Szenen begrenzen.
Aus thematischer Sicht ist „Die Theorie von Allem“ höchst aktuell, immer sind Parallelwelten ein Bestandteil von Filmen und Serien. Dennoch ist dieser Film anders. Im Gegensatz zu vielen anderen Werken, die sich mit Parallelwelten beschäftigen, in denen sich die Handlung zumeist um Personen oder Dinge aus einer solchen Welt dreht, wird hier die Idee einer Parallelwelt in sich selbst zum Mysterium.
Vor allem gegen Ende des Films werden viele Fragen aufgeworfen, die letztlich unbeantwortet bleiben und zur Spekulation anregen. Im Ganzen ist „Die Theorie von Allem“ als verstörend-faszinierendes Werk zu betrachten, welches Zuschauer in seinen Bann zieht und dazu bringt, über Multiversen und die Möglichkeit, dass sie bestehen nachzudenken. Ein Aufruf, alles in Frage zu stellen.
Geshen von Merle Bauer und Kristina Trinz