MC18 NOV17x2

Social Media Icons Shop 55

Kinosaal Rot

 

"Tae-Poong-Tae-Yang"

 

Regie: Jeong Jae-eun

 

"Tae-Poong-Tae-Yang" ist ein Film über eine Gruppe von Jugendlichen, die in einer koreanischen Metropole den lieben langen Tag nichts anderes tun, als ihrem Hobby nachzugehen, das für sie mehr ist, als bloßer Freizeitspaß. Es bedeutet für sie atemlose Geschwindigkeit, halsbrecherische Waghalsigkeit, ein Stück jugendliche Rebellion im Taumel von Adrenalinschüben: Alle sind sie extreme-Inline-Skater.

Vor gigantischen Skyline-Fassaden fegen sie durch das Lichtermeer erleuchteter Straßen und machen kreischend und jauchzend die sterilen Plattformen und Business-Trotoirs zu ihrem persönlichen Skateparks, ständig begleitet von dem Nervenkitzel, sich beim nächsten gewaltigen Sprung von einer Tunnelüberdachung auf dem Asphalt, ohne Schutzhelm, den Schädel zu zertrümmern.

Natürlich hat jeder von ihnen auch so seine Probleme: Während der eine Stress in der Schule hat und von seinen Eltern verlassen wird, ein anderer in eine Sinnkrise kommt und ein weiterer sich mit dem Nachwuchs beim Skate-Unterricht herumärgert, kommt es zu einigen Schwierigkeiten mit einem Fernsehteam, das Wiedergutmachung verlangt für eine beschädigte Kamera, die einer der Jungs demoliert hat. Auch eine Liebelei entwickelt sich in der Skater-Clique, da auch eine Frau mit von der Partie ist. Am Ende der wilden Zeit stehen jedoch für einen von ihnen die legendären World-Games - das internationale Skater-Tournament schlechthin.

Bei allen vorder- und hintergründigen Handlungssträngen ist jedoch die Botschaft eigentlich nur eine: Fun is the purpose. Skaten als Lebenseinstellung. Seinem zugegeben etwas einseitigen, aber actionreichen Sujet entsprechend, zeigt uns dieser moderne und rasante Film, wie schön unbekümmertes, intensives und leichtsinniges Leben auf Rollen sein kann, wie im Durchfliegen der Luft und in der virtuosen Beherrschung dieses Extremsports ein intensives Freiheitsgefühl gefunden werden kann. Leider geraten die anderweitigen Handlungen und Konflikte sehr in den Hintergrund und wirken oft etwas unmotiviert, was aber Skate-Fans nicht übelnehmen dürften, da sie hier voll auf ihre Kosten kommen.

 

Gesehen von Jérôme Gemander

Banner Regie GK 4000

Banner Regie GK 4000

Weitere neue Artikel

Auf der Berlinale 2025 sprachen wir mit der Dänischen Regisseurin und Drehbuchautorin Jeanette Nordahl über ihren berührenden Film "Beginnings"

Das extrem beliebte Genre hat sich durch immer bessere VFX Effekte stark verändert. Kommt mit, wir tauchen da tiefer hinein...

In der Berlinale-Reihe "Panorama" erzählt die Regisseurin in "Schwesterherz" sehr beeindruckend von einem moralischen Dilemma

In der Berlinale-Reihe "Panorama" erzählt der Film "Hysteria" von Dreharbeiten zu einem politischen Thema, die immer schwieriger werden...

Wie arbeiten Grundierung und Puder zusammen und wie korrigiert man Hautunreinheiten, Rötungen und mehr?

Wie betont, wie versteckt man Gesichtspartien durch Konturieren und was ist mit Tattoos?

Zu den Aufgaben des Maskenbilds gehört die richtige Wahl der Farbtöne und die Abstimmung mit Kamera und Licht. Was bedeutet das für die Farbpaletten?

Für ruhige Filmaufnahmen aus der Hand bieten sich Objektiv,- und Sensorstabilisierung an. Welche ist besser oder braucht es die beide?

 Im richtigen Leben möchte man ihnen nicht begegnen,- im Kino sieht es ganz anders aus...

Geheimagenten sind im Kino zu schillernden Figuren geworden, was macht Agentenfilme so attraktiv?

Wie kommt das Alter auch jenseits romantisierender Almöhi- oder Harald & Maude Geschichten realistisch im Kino vor? Eine Suche...

So wie es "Slow Food" oder "Slow Sex" als Entschleunigung gibt, kann man das Wandern im Film als eine Art "Slow Roadmovie" ohne Auto bezeichnen...