Ein Tag wie ein Jahr
Ihr eigentliches Ziel, die Schule, ist längst vergessen und taucht nur noch in kurzen Tagträumen auf. Immer wieder verschmelzen Fantasie und Wirklichkeit im Erleben der Kinder, treffen alltägliche Realitäten auf herbeigewünschte Traumbilder. Gemeinsam begegnen sie den Zeichen der Erwachsenenwelt, greifen einzelne Motive auf und spielen damit – aber auch dagegen.
Nach einer Laubschlacht auf einem alten Friedhof verlieren sie sich bei einem Versteckspiel aus den Augen. Das Alleinsein auf der Suche nach dem anderen bewältigt jeder auf seine Weise. Ihr Weg durch den Wald konfrontiert beide mit den Bildern und Geräuschen von Wind und Bäumen. Wieder gibt die Fantasie den Kindern Stärke, mit ihrer Angst umzugehen.
Schließlich treffen sich die beiden in einer Kiesgrube wieder, wo sie bis zum Einbruch der Dämmerung herumtoben. Von einem hohen Kiesberg aus beobachten sie, wie der Abend sich über die Stadt senkt. Ein Vogelschwarm, der zwischen Häuserdächern seine Kreise zieht, konkurriert mit dem abendlichen Werbeprogramm, während für die Kinder ein Tag voller Erlebnissen zu Ende geht.
Der Film erzählt die Geschichte ohne Dialoge, nutzt Bild-, Geräusch- und Musikebene zur Vermittlung von Stimmungen und Inhalten. Die einzelnen Szenen des Filmes werden erzählt in Bildern eines ganzen Jahres. Sommer und Winter wechseln sich nahtlos ab, führen die Handlungsabläufe kontinuierlich fort. Die Bilder, welche die Kinder als Fantasien entwickeln, sind gleichberechtigter Bestandteil des Films. Denn eben wie im kindlichen Erleben haben in diesem Film Traum und Realität gleiche Wertigkeit.
Kurzfilm 1985 | |
Länge: | 43 Minuten |
Format: | 16 mm, Farbe |
Regie: | Mathias Allary |
Drehbuch: | Mathias Allary |
Hauptdarsteller: | Julia Selbeck, Torsten Römer |