32. Münchner Filmfestival
Eröffnung
Das 32. Filmfest München läuft derzeit im Gasteig und in den Münchner Kinos.
Am Samstag fand im Mathäser-Filmpalast die offizielle Eröffnungsgala statt, mit rotem Teppich, Stars und natürlich dem Eröffnungsfilm "Die Karte meiner Träume" des französischen Regisseurs Jean-Pierre Jeunet (bekannt für u. a. "Die fabelhafte Welt der Amelie").
Später versammelten sich rund 2.000 deutsche und internationale Film-, Fernseh- und Videoschaffende sowie mehr als 500 Journalisten im Bayerischen Hof, um die Festivalwoche mit der traditionellen Eröffnungsfeier zu starten. Eine gute Gelegenheit, sich auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.
Die Atmosphäre war sehr schön; es schienen weniger prominente Besucher als im letzten Jahr zu Gast gewesen zu sein. So mancher Starfotograf war wohl anscheinend enttäuscht.
Dem Filmfest tut das keinen Abbruch, denn es kann dieses Jahr mit einer großen Fülle an interessanten, spannenden und sehenswerten Filmen aufwarten.
Mit 158 Filmen aus 51 Ländern, die zwischen dem 27. Juni und dem 5. Juli in den Münchner Kinos liefen, bescherte das Filmfest seinen Gästen ein vielfältiges Programm. Deutschlands größtes Sommer-Filmfestival präsentierte (auch bei Kinowetter) die besten aktuellen Filme aus der ganzen Welt mit vielen Deutschland- und Europa-Premieren.
Zudem waren in der Reihe Special Screenings auch Serien-Episoden vorab zu sehen, u. a. "Gomorrah" (zu dem der Autor der Buchvorlage, der von der Mafia verfolgte Roberto Saviano, angereist ist), "The Leftovers" und "Silicon Valley".
Das Filmfest ist ein Publikumsfest, weshalb es möglich ist, für alle Veranstaltungen Tickets zu bekommen. Viele der erfolgreichen und aufstrebenden Künstler kann man im Gasteig treffen und auch ansprechen und zahlreiche kurze und längere Interviews geben Einblick in ihr schaffen.
Themen
Mit dem Motto "Begegnung" (thematisiert auf den Filmplakaten des Fests) lag der Fokus dieses Jahr auf der Vielfältigkeit: Von Indien und Fernost über Osteuropa, Afrika, Frankreich, Deutschland und den USA lassen sich vielfältige und sehenswerte "Themengebiete" im Programm erkennen. Zwei Wochen, in denen es möglich war, über den Tellerrand des deutschen und amerikanischen Kinos hinauszublicken und innovativen Film auf den großen Leinwänden zu sehen.
Die Highlights des Filmfestes findet man am übersichtlichsten im Filmfest-Magazin, welches als Live-Paper und in gedruckter Form ausliegt.
Filmmakers Live
Ein besonderes Erlebnis für Filminteressierte sind die öffentlichen Black-Box-Gespräche mit anschließender Fragerunde für das Publikum. In diesem Jahr waren da: Jean-Pierre Jeunet und Kyle Catlett, Willy Bogner, Wim Wenders, Udo Kier, Klaus Lemke. Hier findet man die Gespräche online.
Awards & Persönlichkeiten
Mit dem CineMerit Award ehrte das Filmfest in diesem Jahr den Schauspieler Udo Kier, der seit nunmehr vierzig Jahren in internationalen Produktionen (u. a. mit Rainer Werner Fassbinder, Andy Warhol, Christoph Schlingensief und Lars von Trier) bedeutende Erfolge feiert.
Im Rahmen der Verleihung fand auch die Weltpremiere von "Arteholic" (ein Dokumentarfilm über den Kunstliebhaber Udo Kier) statt, zudem werden fünf weitere Filme mit dem Schauspieler in einer Hommage an den Preisträger gezeigt.
Hommage(n)
Dem Independent-Filmemacher Klaus Lemke wird eine Hommage an seine Hamburger Filme gewidmet. Ein Open Air mit dem Titelthema "Feuer, Eis und 007" wird u. a. Willy Bogners actionreiche Skifilme zeigen, dem damit ein Tribute gewidmet wurde.
Dem US-amerikanischen Regisseur Walter Hill wurde dieses Jahr eine Retrospektive zu seinen zahlreichen Action- und Western-Kultfilmen gewidmet; 25 seiner Filme werden dieses Jahr für das Publikum zu sehen sein.
Zudem wird die Hollywood-Legende Arthur Cohn zu Gast sein, den man im Rahmen seiner Gala live erleben kann.
Außerdem sorgen zwölf Spielfilme und vier Dokumentarfilme aus diversen Genres in der Reihe "Neues Deutsches Kino" für vielfältige Emotionen.
Abschließend wird das Filmfest schließlich dann die deutsche Premiere von "I Origins", dem neusten Werk von Mike Cahill, präsentieren.
Zuschauerrekord
Mit mehr als 75.000 Zuschauern hat das Festival in diesem Jahr eine neue Rekordmarke geknackt.
Hauptpreis des Festivals
- "Leviathan", das Drama des russischen Regisseurs Andrey Zvyagintsev wurde mit dem ARRI/OSRAM Award ausgezeichnet.
- "Le Meraviglie - Die Wunder" von Alice Rohrwacher wurde als "beste internationale Regie Neuentdeckung" mit dem CineVision Award ausgezeichnet.
Publikumspreise
Die Publikumspreise des Festivals gingen an zwei deutsche Produktionen.
- Den Bayern3 Publikumspreis präsentiert von der Süddeutschen Zeitung erhielt der Film "Ein Geschenk der Götter" von Regisseur Oliver Haffner.
- Mit dem Kinderfilmfest-Publikumspreis wurde der Film "Rico, Oskar und die Tieferschatten" von Regisseurin Neele Leana Vollmar ausgezeichnet
Auch im Rahmen des Festivals wurde der Shocking Shorts Award verliehen, der Preis für Kurzfilme von Nachwuchsregisseuren im Action-, Krimi-, Thriller-, Mystery- und Horror-Genre.
Programm-Reihen
Eine Vielzahl von Programm-Reihen wird auch dieses Jahr wieder angeboten:
CineMasters - Bester internationaler Film
CineVision - Bester internationaler Nachwuchsfilm
Spotlight - Große Geschichten, große Gefühle
International Independents - Innovatives Kino aus der ganzen Welt
Neues Deutsches Kino - Deutsche Weltpremieren und der Förderpreis für Nachwuchstalente
Neues Deutsches Fernsehen - Fernseh-Spielfilm-Highlights
Kinderfilmfest - Publikumspreis für Spiel- & Kurzfilme aus aller Welt
Hommage - Persönlichkeiten aus Regie und Schauspiel
Open Air - Kultfilme auf der Gasteig Piazza, Eintritt frei
Special Screenings - Serien und andere sehenswerte Filme
Weiterhin im Programm sind auch die "Filmfest Nights Out", die schönste Möglichkeit, den Kinotag in einer Party zu beenden und bis zum Morgengrauen mit z. B. Klaus Lemke zu feiern.
Movie-College-Festival-Videos
Unsere Videos findet man dieses Jahr wieder unter "A Film by..." auf der Seite des Filmfestivals.
Das komplette Programm mit weiteren Informationen zum 32. Internationalen Filmfest München findet ihr unter: www.filmfest-muenchen.de.