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Die chinesischen Schuhe

 

Die chinesischen Schuhe

Daten

Die chinesischen Schuhe

Dokumentarfilm, Deutschland 2004

REGIE: Tamara Wyss
KAMERA: Lutz Reitemeier
SCHNITT: Annette Fleming, Tamara Wyss
TON: Xing Ding

 Links zum Film

Offizielle Website

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Kinostart: 09. Juni 2005

Regie: Tamara Wyss

Tamara Wyss folgt den Spuren ihrer Großeltern den Jangtse flussaufwärts. Das frisch verheiratete Paar war damals mit dem Hausstand mehrere Wochen unterwegs, um einen Diplomatenposten im entlegenen Westen Chinas antreten zu können. Tamara Wyss hat alte Fotografien ausgegraben, Tonaufnahmen von den Gesängen der Treidler, die die Boote damals zu ziehen hatten. Im Nebeneinander von neuen Aufnahmen, alten Bildern und Erzählungen der Menschen, die den Umbruch zur neuen Zeit miterlebt haben, verschmelzen zu einer ruhig fließenden Geschichte- einer über die Kargheit des Lebens und die Vergänglichkeit. Denn nur wenige Wochen nach Drehschluss wurde der Jangtse für den Drei Schluchten Staudamm geflutet. Die Bewohner hunderter Dörfer wurden evakuiert und zwangsumgesiedelt; eine große Veränderung im Leben aller Anwohner. Dadurch weckt der erste Teil des Films Interesse: wie gehen die Menschen mit ihrem Schicksal um, trauern sie der alten Zeit nach oder sehen sie die Umwälzung als Chance? Schön ist die gemächliche Art, mit der Tamara Wyss ihren Interviewpartnern Zeit gibt, um ihre Philosophie  loszuwerden.
Man wünscht sich, der Film ginge in diesem Fluss weiter, doch langsam kommt man dann an einen Punkt, an dem man nicht mehr weiß, was Tamara Wyss jetzt eigentlich will. Zu viele verschiedene Themen werden angerissen und nicht weiterverfolgt. Der Jangtse, als roter Faden eingeführt, ist überflüssig, sobald Wyss in den Städten auf Spurensuche geht. Und spätestens dann stört auch die Gemächlichkeit; man muss schon viel Geduld mitbringen, um nicht das Interesse am Thema- welches? ist die Frage...- zu verlieren.
Diese Dokumentation hat einen traumhaften, durchaus meditativen ersten Teil. Schade nur, dass kein durchgängiges Gesamtkonzept zu erkennen ist.

 

Gesehen von Johannes Prokop

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