Leidgeprüft
So gut wie jeder, der einen Tintenstrahl-Drucker benutzt hatte schon einmal mit verstopften Druckköpfen zu kämpfen. Hier einige Tipps zur Selbsthilfe. Natürlich ist der betroffene Drucker dann nicht defekt, wohl aber die eigentlich noch volle Tintenpatrone und deshlab greift hier selbstverständlich unser Recht auf Selbstrepratur.
Wer sich mit Tintenstrahl-Druckern einlässt, wird früher oder später die Schwachstellen dieses Prinzips am eigenen Leib erfahren. Eigentlich ist diese Technologie deutlich den Laserdruckern unterlegen,- doch die Tintenstrahldrucker werden meist preiswert angeboten, die großen Gewinne machen die Hersteller später mit der extrem teuren Tinte. Und,- es gibt ein paar wenige Druckjobs, die ein Laserdrucker eben nicht beherrscht,- so etwa das Bedrucken von DVDs und BluRays sowie das Bedrucken von Textilien wie T-Shirts etc. So kommt man nicht immer um die störanfälligen Tintenschleudern herum.
Praktisch alle Tintenstrahldrucker besitzen unter "Eigenschaften" einen Menüpunkt bei dem der Zustand bzw. die Druckqualität der Patrone oder Patronen getestet werden kann. Natürlich stehen die Ergebnisse zumeist in einem Zusammenhang mit dem System oder der Technologie, wie die Farben im Drucker aufgebracht werden. Viele Drucker besitzen nur eine Patrone, in welcher sich dann 4 Kammern befinden mit Schwarz sowie Cyan und Magenta, den Farben der subtraktiven Farbmischung, wie sie bei weißem Untergrund zum Tragen kommt. Diese haben aber den Nachteil, dass man unter Umständen die ganze Kartusche auswechseln muss, weil keine schwarze Tinte mehr vorhanden ist, obwohl die farbigen Tinten noch gar nicht verbraucht sind. Deshalb gibt es andere Tintenstrahldrucker, die haben getrennte Kartuschen, eine für Schwarz und eine für die Farben. Und wieder andere haben gleich eine ganze Palette an Einzelpatronen für Cyan, Magenta, Yellow, Red, Blue und Green sowie für Grau, Schwarz oder auch für Glanz. Je nachdem, wie der Drucker also arbeitet, sehen die Testdrucke anders aus.
Irgendwann verkleben oder verstopfen die Druckköpfe bzw. die Druckkopfdüsen was zu schlechten Ausdrucken oder auch zum Wegfall einzelner Farbanteile führen kann. Ganz gleich, welcher Hersteller und wie teuer die Tintenpatronen,- irgendwann erwischt es Jeden. Das hat mit der Konsistenz der Tinten zu tun, mit der Raumfeuchtigkeit und der Häufigkeit der Nutzung.
Meistens liegt es an eingetrockneter oder zu dickflüssig gewordener Tinte sowie an Papierfasern und Staub. Man muss also diese Stoffe von den Düsen des Druckkopfes entfernen. Natürlich gibt es allerlei Wege, wie man das Problem lösen kann. Alle Druckerhersteller haben für diesen Fall Selbstreinigungsdurchgänge in ihrer Druckersoftware implementiert. Doch die haben es in sich. Sie verbrauchen nämlich jede Menge der völlig überteuerten Tinte und der Erfolg bleibt trotzdem häufig aus.
Handarbeit
Der bessere Weg ist in den meisten Fällen die manuelle Reinigung. Es versteht sich von selbst, dass man die Tintenkartuschen mit den Düsen aus dem Drucker herausnehmen muss um die Reinigung vorzunehmen. Dazu bitte im Manual nachschauen, wie man den Druckerschlitten in die richtige Position zum Auswechseln der Patronen bringt und wie man die Kappe öffnet und die Verriegelung löst, um die Patrone zu entnehmen.
Dafür benötigt man eine geeignete Flüssigkeit, mit der man die Schicht, welche die Düsen verstopft, wieder verflüssigt. Leider kursieren im Internet eine Reihe von absolut falschen Empfehlungen, von Leitungswasser, Nagellackentferner, Pinselreiniger, Geschirrspülmittel über Entkalker bis hin zu Säuren ist das alles dabei. All diese Stoffe schaden den Druckköpfen und dem Drucker!
Geeignet hingegen sind: Destiliertes Wasser oder Isopropylalkohol oder Spezialreiniger, in denen sich genau diese Substanzen wiederfinden, die aber viel teurer sind.
Bei leichten Verschmutzungen kann es bereits reichen, etwas Alkohol auf den Bereich mit den Düsen (Tintensiebe) zu träufeln und nach kurzer Zeit mit einem fusselfreien Tuch wieder abzutupfen. Anschließend kann man den Druckkopf wieder einsetzen und testen, ob sich das Druckbild wieder normalisiert hat.
Bei stärkeren Verschmutzungen muss man den Druckkopf längere Zeit, am besten mehrere Stunden oder gar über Nacht in Alkohol einweichen. Dafür nimmt man ein kleines flaches Schälchen (z.B. Plastikbox), welches möglichst kaum größer ist als der Druckkopf, füllt dieses dann so hoch mit Alkohol, dass die Düsen in der Flüssigkeit sind, also 3-4 Millimeter hoch. Nach dem Einweichen die Düsen vorsichtig abtupfen. Keinesfalls sollten die Kontakte noch mit Flüssigkeit benetzt sein. Erst in trockenem Zustand die Patrone wieder einsetzen. Auch dies darf nur in der dafür vom Drucker vorgesehenen Position erfolgen. Wenn man möchte, kann man jetzt noch den Software-Reinigungsvorgang des Druckers durchlaufen lassen, aber falls die Patrone auch ohne diesen wieder gut druckt, dann kann man sich das (und damit teure Tinte) auch sehr gut sparen.
Um dem Eintrocknen oder Verkleben künftig vorzubeugen, macht es Sinn, Drucker, die man selten verwendet, einmal im Monat mit einem Testdruck zu aktivieren. Man nennt das auch Düsentest und damit wird jede Düse wenigstens einmal im Monat durchgespült. Ein solcher Düsentest verbraucht nicht so viel Tinte wie die Druckkopfreinigung. Und natürlich sollte so ein Drucker möglichst weit entfernt von Heizkörpern stehen, denn die trocknen im Winter natürlich die Tinte zusätzlich aus.
Viel Erfolg!