Früher hätte man sicher über die Kolleg-inn-en davon erfahren, die Branche hätte darüber geschrieben, gesprochen, man hätte gerätselt und sich darüber ausgetauscht, wie es nur dazu kommen konnte. Heute erfährt man erst gar nichts mehr davon, außer man entdeckt zufällig auf ebay, dass die Drucker, Schreibtische, Fotokopierer, Aktenschränke, Metallregale, Briefwagen, Bindegeräte und Prospektständer, die da gerade angeboten werden, nicht etwa von irgendeiner der vielen Firmen unterschiedlichster Branchen stammen, die aufgeben müssen, sondern von einem der ältesten Weltvertriebe weltweit, der Atlas International GmbH.
Einer Legende quasi, 1967 von Dieter Menz gegründet, dessen Vater bereits in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts ein Kino in Berlin betrieb. Filmgeschichte hautnah. Später übernahmen seine Söhne, Philipp and Stefan Menz die Firma, die filmaffine Familiengeschichte schrieb sich fort, doch auch der Vater war weiter filmpolitisch unterwegs, berichtete einem auch gerne von seinen Visionen, wie filmischer Nachwuchs Filme herstellen solle. Im Januar 2014 wurde die Firma schließlich von Medient Studios, Inc. USA übernommen, ja und diese wiederum hat scheinbar Anfang Juli für Atlas International Insolvenzantrag gestellt. So enden Filmfamiliengeschichten manchmal, still, wortlos und auf ebay.
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