Die Überlegenheit über die Kreatur bescheinigt sich der Mensch gerne durch Haustiere, wobei Hunde hier sicherlich den Spitzenplatz einnehmen. Sind sie erst einmal konditioniert, wissen sie automatisch, dass wenn Frauchen oder Herrchen mit dem Stock wedelt, derselbe kurz darauf durch die Luft fliegt und geschnappt sowie apportiert sein will. Doch praktisch jeder Hundehalter hat seinen Hund auch schon mal leer loslaufen lassen, ohne den Stock zu schmeißen. Stimmts? War lustig oder?
Doch allzu überlegen sollte Mensch sich nicht wähnen, schließlich sind auch wir längst gut konditioniert, noch dazu gläsern und damit durchschaubar geworden. Jedenfalls alle, die sich der Segnungen des weltweiten Netzes nicht enthalten.
Die Sammelwut der Big Data- Kraken ist schier unendlich und es soll ja angeblich nur zu unserem, Vorteil und Nutzen sein. Doch seltsamerweise lauern an allen Ecken mehrheitlich neue Möglichkeiten, unser Aller Tun und Handeln in Gewinne münden zu lassen. Möglichkeiten, das Gemeinwohl oder unser individuelles Wohlbefinden zu steigern, erschließen sich da seltsamerweise kaum.
Die Auswertung der über uns gespeicherten Daten lässt uns bisweilen ähnlich atemlos hecheln, wie der junge Hund, dem man signalisiert man werfe das Stöckchen, worauf dieser losrast obwohl wir gar nicht geworfen haben.
Etwa wenn die Fluglinie uns wieder, wenn wir nur Hündchenschnell genug sind, enorm günstige Angebote verspricht, sich aber, oh Wunder, vom Heimatflughafen kein einziges preiswertes Maschinchen erhebt. Nur von sämtlichen anderen Flughäfen des Landes.
Wenn die versprochenen günstigen Bahntickets (manchmal wird man sogar zum Mitfeiern aufgefordert...) stets nur zu Zeiten vorhanden sind, zu denen man noch nie in den letzten 20 Jahren Bahn gefahren ist, während die üblichen Verbindungen, die man wählt, dicht am Normalpreis angesiedelt sind. (Das sollen die mal ohne mich feiern).
Oder wenn wir beim Onlineversender kurzfristig preiswerte Bekleidungsangebote anklicken können, aber seltsamerweise nie in der eigenen Größe oder wenn doch, dann eben teurer als in der ursprünglich preisgünstigen Ankündigung.
Aber wenn man schon mal da ist, und all die Angaben eingetippt, die viele Zeit verschwendet hat, dann kauft man vielleicht doch oder etwas anderes als das, was man eigentlich bräuchte.
Die betreffenden Online-Händler und Datenauswerter werden uns sicher niemals sagen, wie hoch die so erzeugte "conversionrate" ist. So kann man nur erahnen, wie viele von uns, bzw. den armen Hündchen trotz der Täuschung losgelaufen sind...
Stöckchen 2.0 quasi.
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